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Tatort „Die Nacht gehört Dir“Lasches Drehbuch, peinliche Dialoge und viel Potenzial

Lesezeit 3 Minuten
TAtort Die Nach gehört dir

Kriminalhauptkommissare Felix Voss (Fabian Hinrichs) und Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel)

Im Frankenland scheint an diesem Sonntag die Sonne – zumindest während des Franken-Tatorts im Ersten. Die neue Episode „Die Nacht gehört Dir“ spielt nämlich im sonnigen Mai und erstrahlt über die 90 Minuten fast durchgehend in hellen Licht. Angesichts dessen, dass nebenbei ein Mord an eine adrette Single-Frau aufgeklärt wird und dabei nach und nach obskure Einzelheiten ans Licht kommen, muss man ganz unwesentlich an Ari Asters Erfolgs-Horrorfilm Midsommar von 2019 denken. Auch dort kamen die beiden eigentlich wiedersprüchlichen Elemente Horror und Helligkeit zusammen und sorgten so für den wirklichen Grusel. In Die Nacht gehört Dir geht es dann aber doch deutlich ungruseliger zu.

Der Fall

Babs Sprenger, eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die in einer großzügigen Wohnung in Fürth allein lebt, war bis vor ein paar Monaten auf verschiedenen Dating-Portalen unter Decknamen aktiv. Ihren Geburtstag feiert sie allein mit ihrer Kollegin Theresa Hein. Am nächsten Tag ist Babs Sprenger tot. Erstochen mit einem Sushimesser, das die Polizei sauber gereinigt in der Spülmaschine findet.

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Das Messer war Theresas Geschenk an Babs. Wieso wurde es zur tödlichen Waffe? Was ist an diesem Abend passiert? Auch nach Theresas Geständnis bleibt die Frage nach dem Warum offen. Voss und Ringelhahn ahnen, dass die Wahrheit sehr viel tiefer liegt. Was hat Theresa zu verbergen?

Die Auflösung

Das Kommissaren-Duo Voss und Ringelhahn kommt später dem jungen Klavierlehrer Anton Steiner (Lukas B. Amberger) auf die Spur. Dieser pflegte einsexuelles Verhältnis zu Sprenger und verlor sich in der ekstasischen Ader der selbstbewussten und eleganten Frau. Doch für Sprenger selbst sollte es nur eine Liebelei bleiben – als er sie an ihrem Geburtstag besucht und ein selbstkompiniertes Musikstück vorspielen möchte, schmeißt sie ihn hochkant raus. Im Affekt greift er nach dem Messer und sticht zu. Theresa Hein erlebt aus nächster Nähe alles mit und schützt den Jungen, indem sie selber den Mord gesteht.

Das Fazit

Das Motiv von Hein, Anton zu decken, ist nicht ganz nachvollziehbar und bedarf wohl einer intensiven Charakterisierung der Figur. Diese fällt jedoch weg, weswegen man als Zuschauer nicht wirklich akzeptiert, was da passiert. Das ist schade – hier hätten einige storyrelevante Passagen im Drehbuch deutlich besser getan. Inszenatorisch weiß Regisseur Max Färberbröck nämlich zu überzeugen.

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Die Musikauswahl zwischen brummenden Elektro-Synthies und klassischen Klavierstücken, der verstörende Einsatz zwischen eben dieser Musik und den hellen, fast schon traumartigen Bildern sowie generell einer sehr bedrückenden Stimmung trotz Frühlingsfeeling – die Darstellung kann sich sehen lassen.

Leider trüben das lasche Drehbuch, peinliche Dialoge und unterdurchschnittliche Schauspielerleistungen den Gesamteindruck und schaffen es am Ende nicht, das Potenzial – welches ohne Fragen vorhanden gewesen wäre – vollends auszuschöpfen.