KERPEN-SINDORF. Die erste heilige Kommunion ist aufregend, aber dass sie so aufregend wird, hätten sich die Sindorfer Jungen und Mädchen nun doch nicht vorgestellt. Sie hatten sich brav am Altar der Kirche St. Maria Königin aufgestellt, als ein großer Plumps die Aufmerksamkeit der Gottesdienstbesucher auf eine Bank im Kirchenraum lenkte: Ein Junge war vornüber gefallen und hatte sich dabei eine blutige Nase geholt.
Man rätselt noch, ob der Junge eingeschlafen ist oder ob er ohnmächtig wurde, sagt Pfarrer Hans-Gerd Wolfgarten. Einige Kirchenbesucher hätten beobachtet, wie dem schläfrig wirkenden Jungen mehrmals die Augen zugefallen seien.
So ein Schwächeanfall in der Messe ist an sich nichts wirklich Ungewöhnliches, doch in Sindorf folgte bald der zweite. Der Junge wurde gerade in der Sakristei versorgt, als eine Messdienerin das Bewusstsein verlor und hintenüber kippte. Dabei fiel sie unglücklich auf den Kopf.
Zwei Ärzte, die in der Kirche waren, haben sich sofort um sie gekümmert, sagt Wolfgarten. Gleichzeitig sei ein Rettungswagen gerufen wurden, da eine schwere Verletzung, etwa der Wirbelsäule, nicht ausgeschlossen werden konnte.
Im Krankenhaus wurde ein Haarriss im Schädel und eine leichte Gehirnerschütterung festgestellt. Noch bis zum Ende der Woche soll das Mädchen zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben, sagte Wolfgarten nach einem Telefongespräch mit der Mutter. Er sei erleichtert, dass nichts Schlimmeres passiert ist.
Wolfgarten führt die Unpässlichkeiten auf den Wetterwechsel und die schlechte Luft in der Kirche zurück. Die Kirche war brechend voll wie üblich bei einem Weißen Sonntag, und obwohl wir Fenster und Türen geöffnet hatten, war die Luft bald verbraucht. Am oft ungeliebten Weihrauch habe es aber nicht gelegen. Den verwenden wir in Sindorf bei solchen Gelegenheiten schon seit Jahren nicht mehr, gerade um zu vermeiden, dass jemand ohnmächtig wird.