Retter der Autobahn zeigten Mut
RHEINLAND. „Das Bein war ab und überall Blut“, erinnert sich Jochen Moschko an die Schrecken des Unfalls auf der A 59 bei Pützchen. Mit seinen Freunden Simon Papel und Oliver Klaas fuhr der 24-Jährige hinter dem Lkw von Heinrich Bliersbach, als der Sattelzug plötzlich ins Schlingern geriet und gegen einen Brückenpfeiler prallte. Für die Drei aus Königswinter gab es nur eins: Helfen. Zusammen mit Silke Smets und Manfred Frechen aus Siegburg, Gerhard Habitz aus Köln, Michael Orbe aus Bonn, Paul Ammon aus Troisdorf und Polizeikommissar Johannes Ludwig retteten sie den 54-jährigen Fahrer aus dem Lkw-Wrack.
Gestern wurden sie von Regierungspräsident Jürgen Roters ausgezeichnet. Ebenso wie 19 weitere Retter der Autobahn. Der Kölner Hans-Jürgen Fischer und Bernhard Schell aus Marienheide hatten einen Mann vor dem Suizid auf der A4 bewahrt. Markus Otto aus Siegen und Ismail Üresin aus Mönchengladbach überzeugten zwei Frauen, nicht von einer Brücke zu springen. Aus einem brennenden Auto befreiten der Brühler Heinz Peter Desker und Ivan Koroton aus Sankt Augustin eine 23-Jährige, während Wolfgang Siegroth aus Kürten half, einen alkoholisierten Autofahrer zu stoppen. Bei der Befreiung eines eingeklemmten Lkw-Fahrers half Mario Bauer aus Daun.
Auch Polizisten wurden für besondere Einsätze geehrt: Claus Heuckeroth und Almut Stieglitz hatten einen Mann vor dem Suizid gerettet, Dirk Hansch und Dirk Müller bargen einen 49-Jährigen aus einem brennenden Pkw, Andrea Schilling und Josef Grotenrath lotsten die Eltern eines schwer kranken Babys durch einen Stau in die Klinik, und Nicole Berchem, Holger Pleikies, Manfred Haamann und Ivo Moll stellten flüchtige Bankräuber. Für seinen Einsatz in Bosnien-Herzegowina wurde Ralf Otte geehrt. (wg)