Prunier, Komp, Ox&Klee, LorenzDas tut sich gerade in der Kölner Top-Gastronomie
Köln – Jede Menge Bewegung ist derzeit in der Kölner Restaurant-Szene, besonders in der Top-Gastronomie im Dezember-Showdown. Gleich drei Mitglieder haben das Team von Ox&Klee-Chef Daniel Gottschlich Richtung des neuen Sülzer Fine Dining-Restaurant Rays verlassen.
Sterneköchin Julia Komp bereitet die Eröffnung ihres neuen Restaurants „Sahila“ gegenüber dem Agrippabad für Ende Dezember vor: internationale Spitzenküche, die Moderne und Tradition in gemütlichem Ambiente vereint – eine Weltreise in mehrgängigen Menüs, die von Komp persönlich entworfen werden.
Die Osteria „Il Nido“ in Rodenkirchen hat geschlossen, die Inhaber Brigitte und Luigi Brenca wollen sich in Zukunft ganz auf das „Il Nido im Velderhof“ in Pulheim konzentrieren.
Übernommen hat ihr Restaurant an der Weißer Straße Cristiano Rienzner, der sein Konzept „Pure White“ aus dem Belgischen Viertel jetzt im Kölner Süden probiert: Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte in Top-Qualität vom spanischen Josper-Grill, vorher frische Austern.
„Pure White" in Köln-Rodenkirchen
Das Fleisch ist australisches Blackmore Wagyu oder schottisches Black Angus von Jack O’Shea, einem Hoflieferanten der Queen – eine ausführliche Besprechung in den nächsten Tagen.
Und der mit einem Michelin-Stern bewertete Maximilian Lorenz vom gleichnamigen Restaurant muss sich einen neuen Küchenchef und eine Sommeliere suchen: Enrico Hirschfeld kocht ab dem 30. November für Prunier, die Restaurantleitung übernimmt Ronja Morgenstern, ihres Zeichens Sommeliére und „Champagner Aficiando“.
Angelehnt an das Pariser Original in der Avenue Victor Hugo von 1927 soll das Prunier Cologne „für klassische, unaufdringliche Eleganz, Noblesse und Luxus – gemischt mit der unverkennbaren Kölner Nonchalance“ stehen, wie Frank Brömmelhaus, Geschäftsführer von Prunier Deutschland, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ erläutert. „In einem stilvollen Ambiente, im modern interpretierten Art-Deco-Stil, bietet die Prunier-Boutique die Möglichkeit, kulinarische Geschenke und ausgesuchte Accessoires zu finden oder sich im Restaurant in einer genussvollen Auszeit dem geschäftigen Treiben der Innenstadt zu entziehen“, sagt er über seine Perle mit Domblick. „Gehobene Bistronomie mit frankophilen Einschlag.“ Das hat man so in Köln noch nicht gesehen.
Deutschlandzentrale in Troisdorf bei Köln
In der Boutique gibt es Prunier-Produkte vom Feinsten wie Kaviar, Balik-Lachs („die Referenz beim Räucherlachs“ nennt es der Berliner Sternekoch Tim Raue), Champagner, Foie-Gras, Trüffelprodukte oder erlesene Süßigkeiten. Die in Troisdorf ansässige Prunier Deutschland – dort ist auch der Onlineshop - hält somit Einzug in die Stadt.
Die Lage des neuen Lokals, in der Altstadt „Am Hof“ als Nachbar der Artothek gelegen, mit Domblick und der Perspektive einer geplanten Fußgängerzone, ist erstklassig. Das Restaurant verfügt über 20 Plätze und eine kleine Bar. Neben Prunier-Produkten wie Kaviar (30 Gramm je nach Qualität zwischen 60 und 300 Euro) und Balik wird eine wöchentlich wechselnde „Plat du Jour“ angeboten: in der Eröffnungswoche stehen Schaumsüppchen vom Hokkaido-Kürbis und Boeuf Bourguignon auf der Karte (29 Euro), mit einer Crème Brulée von der Tonkabohne zum Dessert 35 Euro.
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Im Abendservice wird ein Paris-Cologne-Menü von Enrico Hirschfeld angeboten, dessen Gänge auch a la carte bestellt werden können. Das Vier-Gang-Menü zu 99 Euro kredenzt Balik mit Roter Bete, gegrillte Meeräsche mit Kürbis, Entenbrust aus dem Heu mit Wirsing sowie Dessert oder Käse. Es gibt aber auch Sechs- (125 Euro) oder Acht-Gang-Varianten (159 Euro) sowie vegetarische Menüs (ab 79 Euro).
150.000 Störe in Südfrankreich
1872 hatte Alfred Prunier die erste Austern- und Champagnerbar in Paris eröffnet, neben der Opéra Garnier. Sein Sohn Emile macht die Seine-Metropole dann zur Hauptstadt des Kaviar – erst mit Importen aus Russland, später als Züchter. Heute führt die Prunier-Manufaktur im Süden Frankreichs am Ufer der Isle dieses Erbe mit 150.000 Stören weiter – der französiche Kaviar hat Weltruf, die Jahresproduktion liegt bei 40 Tonnen.
Prunier Cologne, Am Hof 48, 50667 Köln, Tel. 0221-71595520, Mo – Sa 11 – 23 Uhr, Küche von 12 – 21:30 Uhr