Bergheim – Mit einem großen Fußballfest wurde am Sonntag das Bergheimer Stadion in „Lukas-Podolski-Sportpark“ umbenannt. Der Stadtrat hatte die Umbenennung beschlossen, nachdem der in Bergheim aufgewachsene Podolski mit einer Großspende unter anderem zur Errichtung eines Kunstrasenplatzes erheblich beigetragen hatte. Bevor der Nationalstürmer in Diensten des 1. FC Köln beim ersten Fußballspiel auf dem neuen Kunstrasen dem Ball nachjagen durfte, waren jedoch die Nachwuchskicker am Ball. In einem Turnier am Vormittag traten F-Jugend- Mannschaften aus der Region gegeneinander an. Schließlich soll der Kunstrasenplatz mit benachbartem Kleinspielfeld zuvorderst der Verbesserung der Trainingsmöglichkeiten für die Jugend dienen.
Die erste Amtshandlung des prominenten Besuchers war die Überreichung der Pokale an die Gewinnermannschaften von VfL Sindorf, Blau-Weiss Kerpen und dem Nachwuchs des 1. FC Köln. „Ich freue mich, dass für die Jugendmannschaften hier hervorragende Trainingsmöglichkeiten geschaffen wurden“, sagte Podolski, als Dutzende junger Fußballer ihn umringten.
Rund 2.500 Zuschauer wollten die neue Anlage begutachten und in erster Linie natürlich die Ballkünste ihres Bergheimer Kickers bewundern, der seine ersten Fußballerjahre bei der Jugend 07 verlebt hat.
„Lukas ist für Bergheim ein Glücksfall“ strahlte Bürgermeisterin Maria Pfordt. „Es ist schön zu sehen, wie er sich mit seiner Heimatstadt verbunden fühlt.“ Dann musste auch sie sportlich tätig werden. Pfordt schoss einen Elfmeter auf das von Podolski großzügig offen gehütete Tor, und als das Leder unten links einschlug, enthüllte sich am Fangzaun ein Transparent mit dem neuen Namen des Sportparks. Danach hieß es nochmal schnell mit dem Idol „abklatschen“ für die Jugendmannschaften von Bergheim 2000, Viktoria Thorr und Hilal Maroc, die auf der Anlage trainieren, und die Jugend-Teams von Bergheim 2000 überreichten ein Dankeschön-Buch mit Fotos und Unterschriften zur Erinnerung.
Dann pfiff der DFB-Schiedsrichter und stellvertretender Bürgermeister Helmut Paul ein munteres Spiel an, das von FC-Stadionsprecher Michael Trippel kurzweilig moderiert wurde. Aus Bewerbungen, zu der eine Kölner Boulevardzeitung aufgerufen hatte, hatte der Bergheimer Fußballtrainer Willi Breuer eine Mannschaft aus rheinischen Fußballern zusammengestellt, die gegen „Poldi und seine Freunde“ antrat. Ein Wiedersehen gab es mit alten FC-Spielern wie Matthias Scherz, Jürgen Glowacz und Stefan Wessels, aktuellen Geißböcken, wie Chihi, Lang oder Yalcin, sowie dem Boxer Felix Sturm. Aber auch Podolskis Vater Waldemar, ehemals Auswahlspieler in Polen, mit dem Sohn Lukas beim Aufwärmtraining den Ball laufen ließ, fand sich im Team.
10:4 für die Promis
Engagiert spielte die Leserauswahl auf, und die Poldi-Freunde mussten sich bemühen, nicht in Rückstand zu geraten. Mit einer hingezauberten Ballstafette, von begeistertem Applaus begleitet, brachte Podolski nach drei Doppelpässen auf engstem Raum sein Team in Führung.
Nach der Pause lief Jan aus der U10-Mannschaft des FC den Profis beinahe den Rang ab. Mit mehreren Toren trug der umjubelte Wirbelwind-Steppke im Strafraum, wenn auch manchmal arg abseitsverdächtig, zu einem Torreigen bei, dank dessen bis zum Abpfiff durch den umsichtigen, aber großzügigen Referee mit 10:4 Toren doch noch ein deutlicher Sieg für die Promi-Mannschaft heraussprang.
Gut gelaunt blieb Lukas Podolski noch ein Weilchen in der Kreisstadt, um im Anschluss an das Fest, zu dem auch Hüpfburg, Fanshop und anderer Budenzauber beitrugen, sich das Meisterschaftsspiel von Hilal Maroc anzusehen, das im Anschluss auf dem Naturrasenplatz angepfiffen wurde. Dort spielen viele seiner Jugendfreunde mit, mit denen er sich auch bei seinen vielen Besuchen in Bergheim regelmäßig trifft.
So blieb auch noch Gelegenheit für die vielen vorwiegend jungen Autogrammjäger, die Podolski in jeder freien Minute umlagerten.
Offensichtlich hat er Freude am Umgang mit den Kids. „Ich habe als Kind oft auf der Straße Fußball gespielt. Den Spaß habe ich bis heute behalten. Jetzt kann ich etwas zurückgeben, und die Jugend bekommt durch die Anlage einen guten Start“, freute er sich. Das helfe auch der Integration in Bergheim.