Nabu-Zählaktion: Haussperling überflügelt wieder Artgenossen
Wetzlar – Der Haussperling hat auch dieses Jahr bei einer Zählaktion in hessischen Parks und Gärten seine Artgenossen überflügelt. Er sei bei der „Stunde der Gartenvögel” am zweiten Mai-Wochenende der am häufigsten gesichtete Vogel gewesen, teilte der Naturschutzbund Nabu in Wetzlar am Dienstag mit. Es folgten wie bei der Zählung im vergangenen Jahr Amsel, Kohlmeise und Star. Insgesamt wurden knapp 31 Vögel pro Garten oder Park gemeldet, das entspricht in etwa den Zahlen der Vorjahre.
Insgesamt wurden über 72.000 Vögel gezählt, darunter waren ungewöhnlich viele Mauersegler - im Vergleich zum Vorjahr betrug das Plus 73 Prozent. Bei den Mehlschwalben ging die Zahl um 20 Prozent nach oben. Als Grund, dass sich beide Arten vermehrt in Parks und Gärten tummelten, vermutet der Nabu das schöne Wetter. „Dann sind auch Insekten, die von ihnen gejagt werden, vermehrt in der Luft”, sagte der Landesvorsitzende Gerhard Eppler. Außerdem seien sowohl Mauersegler als auch Nachtigalle - die ebenfalls häufiger gesichtet wurden - in diesem Jahr etwas später aus ihren Winterquartieren zurückgekommen, weshalb sie noch in der Balz und nicht am Brüten seien. Ein dickes Minus von 45 Prozent gab es dagegen beim Gartenrotschwanz. Als Ursache gab der Nabu den Verlust von Streuobstwiesen als Lebensraum dieser Tiere an.
Bei der traditionellen „Stunde der Gartenvögel” kann jeder mitmachen und die Vögel zählen, die er oder sie im Laufe einer Stunde sieht oder hört. Bis zum 23. Mai können die Beobachtungen vom vergangenen Wochenende noch nachgemeldet werden. An der Aktion beteiligten sich laut Nabu in diesem Jahr nach aktuellem Stand noch nicht einmal halb so viele Menschen wie in den vergangenen Jahren. Als mögliche Gründe nannte der Naturschutzbund die weggefallenen Corona-Einschränkungen.
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