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Kiesgrube neben Krater wird stillgelegt

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Erftstadt – Die Kiesgrube in Erftstadt-Blessem, neben der sich bei der Hochwasserkatastrophe im Juli vergangenen Jahres ein Krater gebildet hatte, wird stillgelegt. Das teilten am Freitag die Stadt Erftstadt und der Rhein-Erft-Kreis mit. Viele Anwohner hatten in der Kiesgrube den Grund für die massive Erdabsackung gesehen.

Das Gelände der Grube soll nun teilweise in ein Auengebiet umgewandelt werden, das Blessem künftig vor Überströmungen durch die Erft schützen soll. Außerdem solle ein See entstehen, der aber kleiner sein und weiter von der Ortschaft entfernt liegen werde als ursprünglich geplant, hieß es. Bürgermeisterin Carolin Weitzel (CDU) sagte, die Kiesgrube in Blessem sei zum „Mahnmal der Hochwasserkatastrophe” und zum „Symbol der Zerstörung” geworden. „Für uns in Erftstadt sind traumatische Erlebnisse und Ängste mit dem Tagebau und dem Erosionskrater verbunden. Deshalb ist die Entscheidung ein wichtiges Signal für den Schutz und die Sicherheit der Menschen in unserer Stadt. Die Neugestaltung einer Auenlandschaft mit einem See eröffnet neue Perspektiven.”

Der Eigentümer der Kiesgrube, Jakob Hans Georg Nowotnik, sagte: „Ein Weiterbetrieb der Kiesgrube gegen den ausdrücklichen Willen der Bürger von Blessem, das möchten wir nicht. Ich bin froh, dass wir eine gute Regelung gefunden haben.”

Die Blessemer Kiesgrube war Mitte Juli von einer Hochwasserwelle der Erft vollständig geflutet worden. Das angrenzende Erdreich brach dadurch nach und nach weg. Tote oder Verletzte gab es nicht, aber mehrere Häuser mussten anschließend abgerissen werden. Ein Luftbild des Kraters ging um die Welt, vielfach auch als Illustration für die Folgen der Klimaerwärmung.

© dpa-infocom, dpa:220408-99-845441/2 (dpa)