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Fußball-LandesligaMarcus Voike verlässt Windeck nach 17 Jahren

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Marcus Voike gibt nur noch bis zum Sommer Kommandos an der Windecker Seitenlinie. 

Windeck – Eine Ära geht zu Ende. Trainer Marcus Voike wird den Fußball-Landesligisten TSV Windeck im Sommer verlassen – nach insgesamt 17 Jahren als Spieler, Co-Trainer und Chefcoach. Darauf hatte er sich in der vergangenen Woche mit dem Vorstand geeinigt. Am Donnerstagabend verkündete er die Nachricht seiner Mannschaft. „Das werden ganz schwierige Wochen für mich. Ich will gar nicht erst an das letzte Heimspiel am 6. Juni gegen Nümbrecht denken“, sagt der 46-Jährige, der im Verein längst eine Institution darstellt.2

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Sein erstes Spiel im Germania-Trikot trug der frühere Regionalliga-Spieler (unter anderem 45 Einsätze für RW Essen) am 28. Oktober 2005 aus, nämlich beim 2:1-Erfolg über die SF Troisdorf (Mittelrheinliga). Drei Jahre später stieg er mit dem Verein in die NRW-Liga auf, arbeitete seit 2010 unter Heiko Scholz als Co-Trainer und übernahm im Jahr 2012 als Chefcoach.

Bis 2017 war er maßgeblich daran beteiligt, dass der Verein in der Mittelrheinliga spielte. Nach dem Abstieg führte er das Team – trotz Mini-Etats – Jahr für Jahr zum Klassenerhalt, indem er es stets zu einer Einheit formte. Auch seinen Lebensmittelpunkt hat Voike 2007 nach Dattenfeld verlegt, wo er mit seiner Frau und zwei Töchtern nur 400 Meter von der Platzanlage entfernt wohnt.

Drei Einsätze als Trainer

Der erfahrende Coach (Trainerschein bis zur Oberliga) hat noch keine konkreten Pläne für die nächste Saison. Es gab in den letzten Jahren immer wieder Anfragen, doch er entschied sich stets für die Germania – und damit für seinen Herzensverein.

Leicht fällt ihm der Abschied keineswegs, doch gleich mehrere Faktoren waren ausschlaggebend: In dieser Saison hat es Voike angesichts eines viel zu kleinen Kaders schwerer denn je. Bereits drei Mal musste er sich selbst die Schuhe schnüren, am 17. März stand er gegen Rheinbach (0:3) sogar in der Startelf.

Mangelnde Einstellung

„Den meisten Spielern fehlt heutzutage einfach die nötige Einstellung und Mentalität. Ich bin an einem Punkt angekommen, an dem es einfach keinen Spaß mehr macht.“ Mit einer durchschnittlichen Trainingsbeteiligung von 40 Prozent sei man „eigentlich nicht konkurrenzfähig. Zumal wir zuletzt quasi jeden Spieler nehmen mussten, der sich uns angeboten hat. Dann stehst du mit acht Mittelfeldakteuren da und musst ständig improvisieren“, bemängelt er die fehlenden Alternativen. „Trotzdem sage ich: Würden alle mitziehen, hätten wir in dieser Saison erneut nichts mit dem Abstieg zu tun.“

Voikes Entschluss hatte allerdings nicht nur sportliche Gründe. Der Verein hätte ihn zwar gerne weiter als hauptamtlichen Trainer beschäftigt. „Das ist uns aus finanziellen Gründen aber leider nicht mehr möglich“, sagt der Vorsitzende Heinz Georg Willmeroth. „Das tut mir sehr weh und ich bedaure, dass wir so auseinander gehen müssen.“

Voikes letzte Mission

Über Ostern hat das Schlusslicht aus Windeck die Möglichkeit, die Nachricht erst mal zu verdauen. Denn das Derby gegen den 1. FC Spich ist auf den 28. April verlegt worden, da der Gegner am Samstag im Verbandspokal-Halbfinale gegen Viktoria Köln im Einsatz ist. Danach geht Voikes letzte Mission in Windeck weiter. Es dürfte seine schwierigste werden.