25. September 2005: Porsche gibt Pläne für einen Einstieg beiVolkswagen mit rund 20 Prozent bekannt.
24. März 2007: Porsche stockt seinen Anteil an VW auf knapp 31Prozent auf. Der Sportwagenbauer plane aber keine Komplettübernahme,heißt es.
26. Juni 2007: Der Sportwagenhersteller bündelt die Porsche AG unddie knapp 31 Prozent schwere Beteiligung am VW-Konzern in derEuropäischen Aktiengesellschaft Porsche Automobil Holding SE.
29. April 2008: Im Machtkampf mit dem VW-Betriebsrat erringt Porschevor Gericht einen Sieg. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh scheitertvor dem Stuttgarter Arbeitsgericht mit dem Antrag, dieMitbestimmungsvereinbarung der Porsche Holding zu kippen. Im Augustreicht Osterloh Beschwerde gegen die Entscheidung ein, dieVereinbarung gehe zulasten der VW-Belegschaft.
22. Mai 2008: Die Bundesregierung einigt sich über eine Neufassungdes VW-Gesetzes und will an der starken Stellung des LandesNiedersachsen bei Europas größtem Autobauer festhalten.
5. Juni 2008: Der Streit um das VW-Gesetz eskaliert: Die EU-Kommission leitet ein neues Vertragsverletzungsverfahren gegenDeutschland ein.
9. September 2008: Die EU-Kommission kündigt an, die Bundesregierungerneut vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) wegen der Sonderrechtebei VW verklagen zu wollen.
12. September 2008: Der Kampf um die Macht bei Volkswagen spitzt sichmit einem massiven Eklat im VW-Aufsichtsrat zu. Im Kontrollgremiumder Wolfsburger kommt es zum großen Knall zwischen den Eigentümer-Familien: VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch, der selbstMiteigentümer von Porsche ist, fällt dem Sportwagenbauer in denRücken. Er lässt einen Antrag der Arbeitnehmerseite passieren, wonachGeschäfte zwischen Porsche und Audi nur mit Zustimmung des VW-Aufsichtsrates möglich sein sollen.
16. September 2008: Der Sportwagenbauer Porsche übernimmt dieKontrolle bei VW. Die Stuttgarter stocken ihren Anteil auf 35,14Prozent auf.
24. Oktober 2008: Nach einem "Friedensgipfel" der Familien Porscheund Piëch in Salzburg tritt Porsche bei der VW-Mehrheitsübernahmeaufs Gas. Beide Familien wollten nun an einem Strang ziehen.
26. Oktober 2008: Porsche-Chef Wendelin Wiedeking verkündet, denAnteil an VW nicht nur auf 50 Prozent, sondern sogar auf 75 Prozentauszubauen. Gleichzeitig gibt er bekannt, dass Porsche seinenAnteil an VW auf 42,6 Prozent aufgestockt hat und zusätzlich 31,5Prozent in Form von Optionen zur Kurssicherung hält. Die Nachrichtlöst einen Kursanstieg der VW-Aktie bis auf über 1.000 Euro aus, weilsich sogenannte Leerverkäufer mit geliehenen Aktien verspekulierthaben.
13. November 2008: Der Bundestag verabschiedet die umstritteneNeufassung des VW-Gesetzes mit großer Mehrheit.
28. November 2008: Mit der Zustimmung des Bundesrats zum neuen VW-Gesetz geht Deutschland endgültig auf Konfrontationskurs zu Brüssel.
05. Januar 2009: Porsche hat sich die Mehrheit an Volkswagengesichert. Die Beteiligung ist auf 50,76 Prozent der Stammaktiengestiegen.
25. März 2009: Porsche sichert sich nach zähem Ringen mit den Bankeneinen neuen Kredit in Höhe von zehn Milliarden Euro für die Übernahmeweiterer VW-Anteile. Damit wurde ein Kredit in gleicher Höheabgelöst. Die Bewilligung der neuen Kreditlinie hatte sich zuletztwegen der Wirtschaftskrise verzögert.
23. April 2009: Inmitten neuer Spekulationen um die Zukunft derAllianz von Volkswagen und Porsche bekennt sich die VW-Spitze klar zudem Bündnis und will die Partnerschaft vorantreiben. Zuvor hatte dieGerüchteküche um die Übernahme zu brodeln begonnen. Porsche habeProbleme, die VW-Übernahme zu stemmen, berichten Medien. DieStuttgarter drückt ein Schuldenberg von neun Milliarden Euro.
6. Mai 2009: Porsche begräbt seine Pläne zur Übernahme von VW. Diebeiden Autobauer sollen nun fusionieren. Diese Entscheidung treffendie Familien Porsche und Piëch als Porsche-Eigner in Salzburg.Innerhalb von vier Wochen soll die Struktur des Autoriesenausgehandelt werden. Es bleibt zunächst unklar, wer in dem neuenKonzern das Sagen haben wird.
15. Mai: VW-Aufsichtsratschef Piëch zweifelt die Kreditwürdigkeit vonPorsche an.
18. Mai 2009: Piëch brüskiert Wiedeking erneut, in dem er einerPorsche-Aufsichtsratssitzung über die Zukunft des hoch verschuldetenSportwagenbauers demonstrativ fernbleibt.
4. Juni: Porsche beantragt bei der staatlichen Förderbank KfW einDarlehen von 2,5 Milliarden Euro
9. Juni: Porsche bestätigt konkrete Verhandlungen mit Katar über den Einstieg des Golfstaats bei dem Sportwagenbauer.
29. Juni: Porsche lehnt den Teilverkauf seines Autogeschäftes an VWab.
30. Juni: Porsche stellt nach der KfW-Absage keinen neuenKreditantrag und will nun über Geschäftsbanken neue Geldquellengewinnen.
11. Juli: Wiedeking soll sich mit Katar über einen Milliarden-Kreditantrag einig sein, will aber weiter mit Geschäftsbanken verhandeln.
15. Juli: VW beruft für 23. Juli eine Sondersitzung desAufsichtsrates ein. Am selben Tag tagt auch das Kontrollgremium vonPorsche. Gerüchte über das Aus von Wiedeking werden in Stuttgart hartdementiert.
17. Juli: Erneut wird das Ende von Wiedeking in Medien als Faktberichtet und von Porsche dementiert. Angeblich sollProduktionsvorstand Michael Macht auf den Manager folgen.
23. Juli: Vorstandschef Wiedeking und Finanzvorstand Holger Härterverlassen mit sofortiger Wirkung den Sportwagenbauer. Der bisherigeProduktionsvorstand Michael Macht folgt Wiedeking als Chef derPorsche AG. Mit dem Personalwechsel wird der Weg freigemacht für diePorsche-Übernahme durch VW. (dpa, kr)