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GeldanlageWas man bei der Kombi von Festgeld und Fonds beachten sollte

Lesezeit 3 Minuten
Anleger müssen auch beim Festgeld einige Punkte beachten

Anleger müssen auch beim Festgeld einige Punkte beachten

Anleger sollten Kombiprodukte aus Festgeld und Fonds genau prüfen, besonders hinsichtlich Zinsen, Fondsgebühren und Kündigungsfristen.

Seit der Zinswende im Frühjahr 2022 bis Mitte 2024 war es kein Kunststück, eine ordentliche Verzinsung für Tages- oder Festgeld zu ergattern. Doch im Zuge der jüngsten Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) ging es mit der Verzinsung dieser Geldanlagen wieder spürbar bergab. Was können Sparer jetzt tun, wenn sie einen größeren Betrag möglichst gut verzinst anlegen möchten und auch mit dem Gedanken an eine Fondsanlage liebäugeln?

Wie sind Kombiprodukte aus Festgeld und Fonds aufgestellt?

Geht es nach einigen Banken, Sparkassen oder Genossenschaftsinstituten, dann ist eine Kombianlage aus Festgeld und Fonds das Produkt der Wahl. Die Idee dahinter: In der Regel wandert die eine Hälfte des Anlagebetrags in Festgeld und die andere in Fonds. Im Vergleich zur Verzinsung für reguläres Festgeld locken die Anbieter dabei mit einem Zinsaufschlag, die Consorsbank etwa bietet zudem einen Rabatt auf den Ausgabeaufschlag der Fonds an. Die Mindestanlage variiert je nach Anbieter stark: So sind Sparer beim Angebot Festgeld Kombi mit Fondsanlage der Santander Bank bereits mit 1000 Euro dabei, beim etwas anders konzipierten Produkt StepInvest der Fürstlich Castellschen Bank sind es 6000 Euro.

Für wen eignen sich die Kombiprodukte?

Kombiprodukte aus Festgeld und Fonds kommen aufgrund des längeren Anlagehorizonts nur in Betracht, wenn bereits ein ausreichend hoher Notgroschen vorhanden ist: „Grundsätzlich ist es sinnvoll, eine Liquiditätsreserve auf einem Tagesgeldkonto angespart zu haben. Diese sollte – je nach individuellem Bedarf – bei circa zwei bis vier Monatsgehältern liegen“, erläutert Sandra Klug, Abteilungsleiterin Geldanlage, Altersvorsorge, Versicherungen bei der Verbraucherzentrale Hamburg.

Worauf ist bei der Auswahl zu achten?

Wer mit dem Gedanken spielt, in Fonds und Festgeld in Form eines Kombiproduktes zu investieren, sollte die Angebote genau unter die Lupe nehmen: „Oft sind die guten Festgeldzinsen nur für wenige Monate garantiert und werden nur in Kombination mit einer bestimmten Fondsanlage angeboten. Dabei stehen häufig nur aktiv gemanagte und teure Fonds zur Verfügung“, gibt Verbraucherschützerin Klug zu bedenken. Hinzu kommt, dass die Fondsauswahl einiger Anbieter recht eingeschränkt ist und nicht jeder der angebotenen Fonds als Basisinvestment für Erstanleger infrage kommt.

Wichtig zu wissen: Mitunter ist für das angelegte Festgeld eine rechtzeitige Kündigung erforderlich, wenn das Guthaben zum Ende der Laufzeit ausgezahlt und nicht erneut angelegt werden soll. Daher empfiehlt es sich, die Angaben der Bank hierzu genau zu prüfen und auf den Kündigungstermin zu achten.

Gibt es auch noch andere, ähnliche Optionen?

Neben den genannten Kombiprodukten gibt es folgende artverwandte Angebote von Versicherern sowie Flexgeld-Angebote von Banken:

Kombi-Angebote von Versicherern: Diese Produkte beinhalten ebenfalls einen sicherheitsorientierten und einen Fonds-Baustein. Anbieter sind unter anderem Cosmos Direkt mit dem Angebot FlexInvest sowie die Allianz mit ihrem rein digitalen Produkt Allvest. Da es sich um fondsgebundene Rentenversicherungen handelt, sollte der Abschluss gut überlegt sein und kommt am ehesten infrage, wenn ohnehin eine solche Altersvorsorge geplant ist.

Festgeldkombination mit Tagesgeld: Diese Produkte gibt es in zwei Varianten: Zum einen mit einer Kündigungsmöglichkeit von beispielsweise 30 Tagen, zum anderen mit der Möglichkeit, einen Teilbetrag von beispielsweise 20 Prozent jederzeit abrufen zu können.

Und wenn es kein festes Kombiangebot sein soll?

Wenn keines der Angebote zu den konkreten Bedürfnissen passt, können Anleger alternativ auch selbst ihr Erspartes auf Festgeld und Fonds aufteilen. Hierfür hat Expertin Klug einen Tipp parat: „Es ist ratsam, sich nicht auf einen Anbieter festzulegen. Tagesgeld, Festgeld und Depot können bei verschiedenen Anbietern geführt werden. So besteht die Möglichkeit kostengünstig Fonds zu kaufen und zudem ein gutes Festgeld abzuschließen.“

Ob Kombiangebot oder selbst zusammengestellter Anlagemix aus Festgeld und Fonds: In beiden Fällen sollten neben den Zinsen auch die Kosten der Fondsanlage – bestehend aus Ausgabeaufschlag, jährlichen Verwaltungskosten und Depotgebühren – verglichen werden. So kann sich nach genauer Prüfung auch ergeben, dass die Konditionen des Gesamtpakets weniger vorteilhaft sind als bei einem selbst zusammengestellten Anlagemix. Das gilt vor allem dann, wenn bei der Kombination Marke Eigenbau ein ETF statt eines aktiv gemanagten Fonds gewählt wird.