Der Millionärssohn aus Deutschland soll ein Fischerboot überfahren und dabei einen 20-Jährigen getötet haben. Er will davon nichts bemerkt haben.
Drama auf MallorcaDeutscher Millionärssohn nach Jacht-Unfall „am Boden zerstört“
Sein Mandant sei „am Boden zerstört“, nachdem er gehört habe, dass er mit einer Luxusjacht einen Angler vor Mallorca getötet haben soll. Mit diesen Worten äußerte sich nun der Anwalt jenes deutschen Millionärssohns, dem die spanische Kripo fahrlässige Tötung und unterlassene Hilfeleistung vorwirft. Der 35-jährige D.V., der zu einer der reichsten Unternehmerfamilien Deutschlands gehört, wird verdächtigt, vor einer Woche mit einem tonnenschweren Motorboot ein kleines Fischerboot überfahren zu haben. Anschließend habe der Skipper die Fahrt fortgesetzt, ohne sich um die Folgen des Unglücks zu kümmern, glauben die Ermittler. Der Bootslenker V. erklärte sich derweil für unschuldig und sagte, er habe keinen Zusammenstoß bemerkt.
Jachtunfall Mallorca: Kriminalpolizei ermittelt
Die Tragödie hatte sich bereits am vergangenen Freitagabend an der Ostküste Mallorcas ereignet. Seitdem ermittelte die spanische Kriminalpolizei. Einen Tag später wurde die Jacht im Hafen des Tourismusorts Porto Cristo entdeckt. Die Polizei durchsuchte das Schiff namens „La Luna“, überprüfte die GPS-Daten und vernahm Zeugen. Aufgrund der gesammelten Daten sind sich die Beamten überzeugt, dass diese hochmotorisierte 20-Meter-Jacht jenes Schiff war, das die nur dreieinhalb Meter messende Holzjolle rammte. Auf der Jacht soll an diesem Tag bei einer Party viel Alkohol geflossen sein. In dem Fischerboot wurde ein mallorquinischer Mathematikstudent getötet, zwei Familienangehörige überlebten.
Nun droht dem 35-jährigen Millionärssohn V., dessen Familie in Deutschland durch eine Einzelhandelskette steinreich wurde, die Anklagebank. Die Kripo übergab ihren Untersuchungsbericht dem Ermittlungsrichter, der entscheiden muss, ob das Material ausreicht, um V. den Prozess zu machen. Die sich rechtliche Aufarbeitung des Dramas dürfte sichhinziehen. Spaniens Justiz leidet unter Personalmangel, und ihre Mühlen mahlen sehr langsam. (ze)