Mehrere Hinweise auf TerrorIslamisten richten Drohung gegen EM – auch in NRW

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Ein Auto der Polizei steht vor dem Spiel vor der Allianz Arena. Sicherheit hat für die deutschen Behörden bei der Fußball-EM oberste Priorität.

Ein Auto der Polizei steht vor dem Spiel vor der Allianz Arena. Sicherheit hat für die deutschen Behörden bei der Fußball-EM oberste Priorität.

Die Terrormiliz IS droht mit Angriffen auf die Fußball-EM. Eine entsprechende Fotomontage wurde in der IS-Publikation „Stimme von Khorasan“ gefunden.

Knapp einen Monat vor dem Start der Fußball-Europameisterschaft verdichten sich die Hinweise darauf, dass islamistische Terroristen Anschläge im Umfeld der Stadien verüben könnten, also auch in NRW. Laut der „Welt“ soll die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zu Anschlägen während des Turniers aufgerufen haben. Demnach soll der IS in der aktuellen Ausgabe seines Propaganda-Magazins „Stimme von Khorasan“ eine Fotomontage zeigen, die sich auf die EM beziehe. Auf dem Bild ist dem Bericht zufolge ein mit einem Sturmgewehr bewaffneter Terrorist in einem leeren Fußballstadion zu sehen. Darüber stehen die EM-Austragungsstädte Berlin, Dortmund und München. Dazu wurde auf Englisch „Wo willst du?“ geschrieben und den Satz „Dann schieß das letzte Tor.“

NRW-Innenministerium: Bedrohungslage unverändert

Für diese Drohung soll der zentralasiatische IS-Ableger ISPK verantwortlich sein. Das NRW-Innenministerium schätzte am Freitag die Bedrohungslage als unverändert ein. Die Fotomontage führe nicht zu einer Veränderung der Gefährdungslage, sondern gliedere sich in eine Reihe gleichgelagerter Veröffentlichungen ein. „Durch diese Veröffentlichungen wird mutmaßlich das Ziel verfolgt, eine entsprechende Verunsicherung in der Bevölkerung zu verursachen“, erklärte eine Sprecherin des Ministeriums.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat wiederholt von einer „abstrakt hohen“ Terrorgefahr gewarnt. Laut dem Innenministerium stehen Großveranstaltungen wie die EM als sogenanntes „weiches Ziel“ besonders im Fokus islamistisch motivierter Täterinnen und Täter. Auch von radikalisierten Einzelpersonen gehe eine erhöhte Gefahr aus. „Gleichwohl liegen derzeit keine konkreten Erkenntnisse vor, aus denen sich Hinweise zu potenziellen Anschlagsplanungen insbesondere des ISPK ergeben“, so die Sprecherin.

Der Chef der Gewerkschaft der Polizei in NRW, Michael Mertens, wollte die Terrordrohung nicht bewerten. Er sagte aber, latente und „womöglich auch konkrete Gefahren für die Stadien“ während der EM seien zu erwarten. Das sei der große Unterschied zum WM-„Sommermärchen“ 2006.

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