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Lockerung der Personalvorschriften angekündigtGroße Proteste gegen die Einsetzung von Nicht-Pädagogen in Kitas in NRW

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Kinder spielen in einer Kindergruppe in einer Kindertagesstätte. 

Viele Kitas müssen dichtmachen, wenn Fachkräfte krank werden.

Die Landesregierung hatte vorige Woche eine Lockerung der Personalvorschriften angekündigt. Damit will man auf die gestiegene Zahl von Notbetreuungen und Gruppenschließungen reagieren.

Gegen die Lockerung der Personalvorgaben für Kindertagesstätten in NRW formiert sich offenbar größerer Widerstand als gedacht. Wie die Plattform „Change.org“ mitteilte, haben vier Online-Petitionen gegen die neue Verordnung von Familienministerin Josefine Paul (Grüne) in wenigen Tagen bereits knapp 70.000 Unterstützter gefunden.

Die Landesregierung hatte vorige Woche eine Lockerung der Personalvorschriften angekündigt. Damit will man auf die gestiegene Zahl von Notbetreuungen und Gruppenschließungen reagieren. Kitas sollen bei Krankheitsausfällen auch geöffnet bleiben dürfen, wenn nur noch eine sozialpädagogische Fachkraft für 60 Kinder da ist. Bislang sind zwei Erzieherinnen pro Ü3-Gruppe vorgeschrieben. Künftig würde es ausreichen, wenn Kinderpfleger, Sozialassistenten oder Heilerziehungshelfer einspringen. Unter diesen Not-Bedingungen sollen Kitas einmal im Jahr für höchstens sechs Wochen arbeiten dürfen.

Die Neuregelung dient laut Ministerium auch dazu, Menschen, die nicht aus den pädagogischen Berufen kommen, zur Unterstützung in Kitas einsetzen zu können. Zu diesen „profilrelevanten Kräften“ zählen Musiker, Gärtner und Handwerker. Vereinfacht wird auch der Einsatz von Studierenden, Auszubildenden und ausländischen Fachkräften.

Die kommunalen Spitzenverbände befürworten Pauls Änderungen, die den Trägern der Kindertagesbetreuung „mehr Verlässlichkeit in der Betreuung“ ermöglichten. Die neue Personalverordnung schaffe künftig mehr Flexibilität für Situationen mit akutem Personalmangel.

Die Bildungsgewerkschaften VBE und GEW äußerten dagegen Kritik. Die Lockerung berge erhebliche Risiken für die Qualität der frühkindlichen Bildung, der Aufsichtspflicht und damit für die Sicherheit und das Wohl der Kinder. Die SPD-Opposition im Landtag sprach von einem „Unding und einem Affront gegenüber allen Familien und Erziehungskräften im Land“. Kitas würden zu reinen „Parkhäusern“ für Kinder degradiert.