Die Nachrichten zur Gesundheit von Prinzessin Kate und Charles III. waren detailliert wie selten – und das aus gutem Grund.
Prinzessin Kate und Charles III.Sorge um die Gesundheit der britischen Royals
Auch wenn es sich bei dem Motto „Never compain, never expain“ („Niemals klagen, niemals erklären“) nicht um einen offiziell anerkannten Verhaltenskodex handelt, so fasst es doch die im Allgemeinen eher stoische Haltung der britischen Royals gegenüber der Presse zusammen. Mitteilungen aus dem Königshaus sind selten, aber wenn sie kommen, werden sie umso mehr beachtet. Und so war der vergangene Mittwoch ein Tag wie kaum ein anderer, mit gleich mehreren beunruhigenden Nachrichten innerhalb weniger Stunden, die sich alle um die Gesundheit der königlichen Familie drehten.
William verschiebt Termine
Prinzessin Catherine musste sich einer Bauchoperation unterziehen und wird bis zu zwei Wochen im Krankenhaus bleiben und müsse sich bis Ostern schonen, teilte der Kensington-Palast am Nachmittag mit. Über die Art der Operation wurden keine näheren Angaben gemacht, es wurde jedoch bestätigt, dass es sich um einen geplanten Eingriff und nicht um eine Krebserkrankung handelt. Sie werde von Prinz William unterstützt, der wie sie selbst Termine verschieben werde. Nur etwa eine Stunde später folgte die nächste Nachricht: König Charles III. werde sich kommende Woche wegen einer vergrößerten Prostata behandeln lassen, so das Königshaus.
Vor allem die Nachricht über die Prinzessin von Wales schockierte viele. Schließlich wirkte die 42-Jährige bei ihren öffentlichen Terminen Ende vergangenen Jahres noch topfit, etwa als sie mit anderen Mitgliedern der Königsfamilie einen Weihnachtsgottesdienst auf dem ostenglischen Landsitz Sandringham besuchte. Doch danach nahm das Paar keine öffentlichen Termine mehr wahr.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass der britische Palast die Öffentlichkeit informiert, wenn Verpflichtungen wegen medizinischer Eingriffe verschoben werden müssen. So teilte das Königshaus den Briten im Jahr 2013 mit, dass sich Prinz Philip einer Operation unterziehen musste. Wie Kate wurde er damals in der London Clinic, einem noblen Privatkrankenhaus, behandelt.
Auffällig am Mittwoch war Beobachtern zufolge jedoch, dass die Mitteilungen über die Prinzessin und Charles III. sehr ausführlich formuliert und zudem am selben Tag veröffentlicht wurden. Royal-Expertin Pauline Maclaran von der Royal Hollow University in London vermutete, dass die Nachrichten über den Monarchen und seine wohl eher harmlose Behandlung Spekulationen zu Kate eindämmen sollten: „Schließlich klingt es in ihrem Fall nach einer ernsthaften Operation.“ Die Tatsache, dass der Palast einige Details über den Eingriff und die Dauer ihrer Genesung bekannt gab, interpretierte sie ebenfalls als Versuch, die Gerüchteküche so wenig wie möglich zum Brodeln zu bringen. Bei Charles stecke jedoch eine andere Absicht dahinter: „Er wollte dazu beitragen, das öffentliche Bewusstsein für dieses weitverbreitete Gesundheitsproblem bei Männern zu schärfen.“ Königin Camilla sagte am vergangenen Donnerstag, dass es ihm gut gehe.
Der Versuch, insbesondere den Gesundheitszustand der Prinzessin von Wales aus dem Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, gelang nur bedingt. Die Nachricht beherrschte am Donnerstag alle Titelseiten der britischen Boulevardzeitungen.
Auch seriösere Blätter wie die „Times“ widmeten sich ausführlich dem sonst guten Gesundheitszustand der Prinzessin. Sie mache Krafttraining, gehe regelmäßig laufen und schwimmen – am liebsten in kaltem Wasser, um das Immunsystem zu stärken, war dort zu lesen.
Maclaran hält es für verständlich, dass die Royals möglichst wenig medizinische Details zu den Eingriffen preisgeben wollen. Dem Palast schaden würden die jüngsten Mitteilungen jedoch nicht, im Gegenteil. „Sie zeigen die menschliche Seite der königlichen Familie und können die Sympathie erhöhen.“