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Debatte über Viertagewoche„So eine Politik führt in den Staatsbankrott“

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Betrachtet das Teilzeit-Recht als Ausnahme: Michael Kretschmer.

Betrachtet das Teilzeit-Recht als Ausnahme: Michael Kretschmer.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sieht das Recht auf Teilzeit als Fehler an. Zuletzt hatte sich unter anderem Saskia Esken für eine Viertagewoche ausgesprochen.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sich kritisch über Teilzeitarbeit geäußert. Dem „Handelsblatt“ sagte der CDU-Politiker: „Wir können nicht mehr Geld ausgeben, als wir haben. So eine Politik führt in den Staatsbankrott. Wir müssen dafür sorgen, dass wir mit Wachstum und Vollbeschäftigung – das bedeutet für mich die 40-Stunden-Woche für alle – aus der Krise kommen. Dann geht es relativ schnell.“

Das von der rot-grünen Bundesregierung unter Kanzler Gerhard Schröder 2001 eingeführte Recht von Arbeitnehmern auf eine Teilzeitregelung sieht Kretschmer als Fehler: „Teilzeit ist die Ausnahme, nicht die Regel. Nur so ist der Wohlstand Deutschlands zu erhalten.“

Zuletzt hatte sich unter anderem die SPD-Vorsitzende Saskia Esken für eine Viertagewoche mit vollem Lohnausgleich ausgesprochen. „Es hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Schichtarbeit, zu viele Überstunden, zu viele Springerdienste krank machen können“, sagte sie. Würden die Menschen arbeitsunfähig, sei niemandem gedient.

Männer wollen 35,4, Frauen 29,5 Stunden arbeiten

In einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) hatte sich unlängst gezeigt, dass sich die Wunschvorstellung der Deutschen bezüglich der Wochenarbeitszeit seit Jahren nach unten bewegt – und zwar altersübergreifend. Im Schnitt wünschen sich Männer demnach eine Wochenarbeitszeit von 35,4 Stunden, bei Frauen sind es 29,5 Stunden.

Die Studie stellt fest, dass insbesondere bei Jüngeren „die Präferenz für Freizeit zugenommen“ habe. Zugleich warnt sie vor den Folgen dieser Entwicklung, da sich infolge des demografischen Wandels das Arbeitskräfteangebot ohnehin stark verknappe. Vor diesem Hintergrund bleibe „eine Ausweitung der Arbeitszeit eine wichtige Stellschraube“, heißt es in der Studie.

Derzeit läuft ein Pilotprojekt, in dem 50 Unternehmen aus verschiedenen Branchen die Reduzierung der Arbeitszeit auf vier Tage pro Woche austesten. Die Ergebnisse sollen später wissenschaftlich ausgewertet werden. (mno)