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Bundestagswahl 2025Wann ist denn nun endlich Wahltag?

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Das Parlament kam zu seiner letzten regulären Sitzung vor der Bundestagswahl zusammen.

Das Parlament kam am Dienstag zu seiner letzten regulären Sitzung vor der Bundestagswahl zusammen.

Gefühlt dreht sich gerade alle Welt im Kreis. Was den Blitz-Wahlkampf so zäh macht, ist auch, dass es immer um die gleichen Themen geht.

Der Wahlkampf ist diesmal zwar sehr kurz. Aber gefühlt wird schon seit Ewigkeiten dasselbe Theaterstück mit denselben Hauptdarstellern aufgeführt. Nicht nur im Bundestag übrigens, sondern auch im Fernsehen.

Noch einmal war am Dienstag also ein Kanzler Olaf Scholz zu bestaunen, der in seinen drei Regierungsjahren alles richtig gemacht hat, und der vor seinem Kontrahenten Friedrich Merz warnt, weil dieser Europa zu Grabe tragen werde. Und noch einmal war ein Unionskandidat zu erleben, der den Kanzler für nahezu alle Probleme dieser Welt verantwortlich macht, die Frage aber irgendwie unbeantwortet lies, wie er das Ruder herumreißen könnte.

Der Kanzler als Selbstverteidiger mit schlechter Bilanz. Der Herausforderer als Oppositionsführer ohne überzeugenden Zukunftsplan. Wie beide den Leuten damit Lust aufs Wählen machen wollen, bleibt ihr Geheimnis.

Was den Blitz-Wahlkampf so zäh macht, ist ja auch, dass es immer um die gleichen Themen geht. Dass die SPD die Superreichen stärker besteuern will und die CDU das Gegenteil, wissen vermutlich die meisten Menschen inzwischen. Dass alle eine Senkung der Energiepreise versprechen, ist wohl auch angekommen. Olaf Scholz würde dafür gern mehr Schulden machen. Friedrich Merz überlegt noch, wie er das bezahlen soll.

Der Unionsmann will irreguläre Migranten an den deutschen Grenzen stoppen. SPD-Mann Scholz sagt, das ist nicht erlaubt und würde die EU zertrümmern. Die allgemeine Empörung über Merz' Abstimmung mit der AfD hat sich inzwischen gelegt. Die Meisten scheinen ihm abzunehmen, dass das ein missglückter Versuch war, den Rechtspopulisten das Wasser abzugraben, aber kein zweites 1933.

Mit Blick auf die Umfragen ist der ganze Streit übrigens vergebens. Die SPD steht da, wo sie beim Ampel-Aus lag. Die Union hat ein paar Pünktchen verloren, kann aber weiter mit fast doppelt so vielen Stimmen rechnen.

Vielleicht ist das ja auch die eigentliche Botschaft von SPD und Union an den Wähler: Seht her, jetzt spielen wir ordentlich Theater. Aber nach der Wahl wird vernünftig zusammen regiert. Auch wenn das fast zu schön klingt, um wahr zu werden.