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Studie bestätigtWärmepumpe ist Öl- und Gasheizung deutlich überlegen – auch im Winter

Lesezeit 2 Minuten
PRODUKTION - 11.08.2023, Berlin: Eine gerade installierte Wärmepumpe von Bosch sowie ein Handwerker-Koffer sind vor einer Doppelhaushälfte zu sehen. (zu dpa «Ausblick auf die Bundestagsentscheidung zum sogenannten Heizungsgesetz nach der Sommerpause») Foto: Doreen Garud/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Eine gerade installierte Wärmepumpe sowie ein Handwerker-Koffer sind vor einer Doppelhaushälfte zu sehen. Laut einer neuen Studie sind Wärmepumpen ihrer fossilen Konkurrenz deutlich überlegen. (Archivbild)

Eine neue Untersuchung liefert eindeutige Ergebnisse: Wärmepumpen sind demnach deutlich besser als ihr Ruf.

Die Fans der Wärmepumpe dürfen sich bestätigt sehen, Kritikern hingegen nimmt eine Studie den Wind aus den Segeln: Selbst bei extrem niedrigen Temperaturen sind Wärmepumpen doppelt so effizient wie Öl- oder Erdgasheizungen, das zeigt nun eine neue Untersuchung.

Sogar bei Temperaturen um minus 30 Grad würden Wärmepumpen die Öl- und Gas-Konkurrenz übertreffen, berichten Forschende der Universität Oxford und des Thinktanks Regulatory Assistance Project in einer Studie, die in der Fachzeitschrift „Joule“ veröffentlicht wurde.

Neue Studie: Wärmepumpen sind Öl- und Gasheizungen deutlich überlegen

Für ihre Untersuchung haben die Wissenschaftler insgesamt sieben Feldstudien ausgewertet, die in Nordamerika, Asien und Europa durchgeführt wurden. Das Ergebnis: Wärmepumpen seien für nahezu alle Haushalte in Europa gut geeignet. Insbesondere bei winterlichen Temperaturen unter null Grad Celsius sind Wärmepumpen der Studie zufolge sogar zwei- bis dreimal effizienter als Öl- und Gasheizungen.

Den schlechten Ruf der Wärmepumpe erklären sich die Forschenden unterdessen mit einer „Kampagne“, wie der Mitautor der Studie, Jan Rosenow, gegenüber dem britischen „Guardian“ erklärte. Es seien „falsche Informationen über Wärmepumpen“ verbreitet worden, kritisierte der Wissenschaftler. Auch Zweifel, ob die Geräte bei sehr kaltem Wetter funktionieren, seien dabei gesät worden. „Die Menschen wissen nicht viel über Wärmepumpen, daher ist es leicht, ihnen Angst zu machen“, erklärte Rosenow.

Forscher kritisieren „Kampagne“ gegen Wärmepumpe

Die Behauptung, dass Wärmepumpen deutlich teurer seien, ist mittlerweile ebenfalls entkräftet worden. So berichtet der „Spiegel“ über eine Studie der Prognos AG im Auftrag des Umweltverbandes WWF, die Ende August zum Ergebnis hatte, dass die klimafreundlichen Heizungen über die Dauer ihrer Nutzung insgesamt günstiger sind als ihre fossile Konkurrenz. Grund dafür sei die geplante staatliche Förderung, die selbst bei der niedrigsten Stufe vorteilhaft sei, heiß es weiter im „Spiegel“.

Am vergangenen Freitag hatte der Bundestag nach langem Streit die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes, das gemeinhin auch als „Heizungsgesetz“ bekannt geworden ist, verabschiedet. Das Gesetz zielt auf einen schrittweisen Austausch von Öl- und Gasheizung. So möchte die Bundesregierung das Heizen in Deutschland klimafreundlicher gestalten.

Bundestag verabschiedet nach langem Streit das „Heizungsgesetz“

Jede neue Heizung soll demnach zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Das Gesetz soll Anfang 2024 in Kraft treten, gilt zunächst dann aber nur für Neubaugebiete. Für bestehende Gebäude soll eine kommunale Wärmeplanung wegweisend sein.

Die Ampel-Pläne sehen außerdem ab 2024 für den Einbau einer Wärmepumpe eine Grundförderung von 30 Prozent der Investitionskosten vor, wobei die förderfähigen Kosten auf 30.000 Euro für ein Einfamilienhaus begrenzt werden. Für frühzeitige Umrüstungen soll es einen zusätzlichen Geschwindigkeitsbonus von 20 Prozent geben. (das)