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Stiftung Warentest kritisiertVerivox zeigt nicht immer den günstigsten Stromtarif

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Wer den Anbieter regelmäßig wechselt, kann viel Geld sparen.

Köln – Das Vergleichsportal Verivox hat seine Suchkriterien bei Gas- und Stromtarifen geändert – mit weitreichenden Folgen für alle Verbraucher. Denn seit Anfang Dezember bekommen Nutzer so nicht mehr zwangsläufig den günstigsten Preis angezeigt. Das berichtet die Stiftung Warentest in der neusten Ausgabe von "Finanzest" (03/2020), die von Verivox abrät.

Eine wichtige Änderung: Verivox präferiert nun 24-monatige Verträge, vorher waren es einjährige Laufzeiten. Außerdem wurde vorher großen Wert auf kundenfreundliche Kündigungsfristen von bis zu sechs Wochen gelegt.

Viertplatzierter Stromanbieter ist 71 Euro günstiger

Laut Finanztest sind alle voreingestellten Filter abgeschafft worden, bis auf zwei Ausnahmen. Weiterhin können Verbraucher nur die Tarife sehen, für die das Portal eine Provision bekommt. Und die Suchliste wird nach dem günstigsten Preis des ersten Vertragsjahrs sortiert (abzüglich der Boni).

Stiftung Warentest beobachtete im Januar fünf Tage lang, welche Tarife Verivox für einen Berliner Durchschnittshaushalt listet. Das Ergebnis: Obwohl das Vergleichsportal damit wirbt, dass der günstigste Tarif oben steht, war der Viertplatzierte Anbieter über die gesamte Vertragsdauer von zwei Jahren mit 71 Euro weniger der günstigste.

Und auch ein Vertrag mit 24 Monaten lohnte sich nicht im Vergleich zu zwei einjährigen Kontrakten. Der Grund sind die Neukundenboni, die im Test bei 200 Euro lagen – und die der zweijährige Vertrag nicht ausgleichen konnte. Verivox begründet die Abschaffung der Voreinstellungen damit, dass die Kunden selbst entscheiden sollen, was ihnen bei der Suche wichtig sei.

Die Stiftung Warentest empfiehlt, auf diese drei wichtige Dinge beim Strom- und Gasanbieterwechsel zu achten.

Portale vergleichenWer jedes Jahr seinen Gas- oder Stromtarif wechselt, sollte sich bei vielen Vergleichsrechnern informieren.

Vertragslaufzeit begrenzenBesser sind Verträge, die nur 12 Monate laufen, wenn man sie rechtzeitig kündigt. Das liegt an den höheren Boni im Vergleich zu den zweijährigen Verträgen.

Wechselservice nutzen Wer zu bequem oder vergesslich ist und seinen Vertrag nicht rechtzeitig kündigt, kann ein Wechseldienstleister nutzen.