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Sechs GründeDarum ist das Single-Leben so teuer

Lesezeit 4 Minuten
Single

Singles bezahlen für ihre Lebenshaltungskosten oft mehr Geld als Paare.

Ein ruhiges Leben als Single mag viele Vorteile haben: Niemand meckert, wenn die Zahnpastatube nicht zugeschraubt wurde, wenn jeden zweiten Abend Fußball im Fernsehen läuft oder der Toilettensitz oben bleibt. Und auch über ihr Geld können Singles ganz allein verfügen. Doch gerade da stellt sich rasch heraus: Nicht nur die Liebe spricht für die Paarbildung, sie lohnt sich auch finanziell. Denn viele notwendige und schöne Dinge des Lebens sind zu zweit einfach günstiger, und das nicht nur, weil geteilte Kosten halbe Kosten sind. Einige Beispiele:

Alleine wohnen: Mehr Platz, dafür teurer

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Lebensmittel gibt es in größeren Mengen oft günstiger.

Der typische Single hat mehr Platz zur Verfügung, wohnt aber im Verhältnis auch teurer. Nach dem jüngsten Datenreport des Statistischen Bundesamtes lebten Singles im Mai 2011 durchschnittlich auf rund 70 Quadratmetern, Paare mit Kindern dagegen auf 30 Quadratmetern pro Person. Da bei kleineren Wohnungen die Kosten für die Erschließung, für den Einbau von Küche oder Bad ebenso anfallen wie bei größeren Einheiten, sind die Mieten und Anschaffungskosten verhältnismäßig höher, wie eine Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland sagt.

Hinzu kommt: Anders als Alleinlebende können sich etwa berufstätige Paare die Mietzahlung für eine gemeinsame Wohnung teilen. So lag der Anteil der Wohnkosten am verfügbaren Haushaltseinkommen 2015 nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes bei Singles bei gut 39 Prozent - bei zwei Erwachsenen ohne Kind war es lediglich gut ein Viertel.

Single-Packungen sind beim Einkauf auch keine Lösung

Schon seit jeher gilt: Wer größere Mengen kauft, spart üblicherweise - und umgekehrt. Ob Käse, Wurst oder Toastbrot - nicht immer, aber häufig werden kleinere Mengen zu vergleichsweise höheren Preisen angeboten, weil die Verbraucher beim Einkauf auch die im Verhältnis teurere Verpackung und die Logistik mitbezahlen müssen, sagt Susanne Moritz von der Verbraucherzentrale Bayern. „Der wichtigste Tipp, den wir den Verbrauchern immer geben, ist, auf den Grundpreis zu schauen.“

Dieser muss auf den Preisschildern im Supermarkt aufgedruckt sein. Auch der Einkauf loser Waren, die abgewogen werden, kann helfen, Preistreiberei zu vermeiden. Zu Singlepackungen sollten die Verbraucher am besten nur bei verderblichen Waren greifen, rät Moritz. Alle Produkte, die sich länger aufheben oder einfrieren lassen, könne man ja auch als Alleinstehender kaufen und dann ganz in Ruhe aufbrauchen.

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Singles haben zwar mehr Platz in der Wohnung – den müssen sie aber auch bezahlen.

Paare reisen günstiger

Auch hier haben Singles und andere Alleinreisende das Nachsehen, wie ein Rechenbeispiel der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen zeigt: Für eine gut zwölftägige Pauschalreise nach Spanien geben zwei oder mehr Personen pro Kopf durchschnittlich 1071 Euro aus, Alleinreisende aber im Schnitt 100 Euro mehr. Hauptfaktor dabei ist der Einzelzimmeraufschlag, wie ein Sprecher der Forschungsgemeinschaft sagt.

Steuervorteile gibt es nur für Verheiratete

Hier können sich ebenfalls ganz erhebliche Vorteile für Verheiratete und eingetragene Lebenspartnerschaften gegenüber Singles ergeben, denn sie können vom sogenannten Ehegatten-Splitting profitieren. Die Einkommen beider Partner werden dabei zusammengerechnet und durch zwei geteilt.

Für diese Hälfte wird die Einkommenssteuer berechnet, verdoppelt und dann als gemeinsame Einkommenssteuer für das Paar erhoben. Vor allem dann, wenn einer der beiden Partner erheblich mehr als der andere verdient oder sogar alleine für den Lebensunterhalt aufkommt, lohnt sich das Ehegatten-Splitting.

Unterwegs ist man günstiger zu zweit

Auch hier profitieren Paare, denn die Kosten für ein Auto wie Anschaffung, Steuern, Versicherung, Kraftstoffe und Reparaturen lassen sich gemeinsam besser aufbringen. Vorausgesetzt natürlich, beide Partner verdienen Geld. Aber auch Tickets für den öffentlichen Nahverkehr sind für Paare oder Familien pro Kopf verhältnismäßig günstiger als für Alleinfahrer. Zum Vergleich: Eine Single-Tageskarte Gesamtnetz für den Münchner Verkehrsverbund kostet aktuell 12,80 Euro, Gruppen mit bis zu fünf Erwachsenen zahlen 23,90 Euro. Dabei gelten zwei Kinder jeweils als ein Erwachsener, wie es auf der Website der Münchner S-Bahn heißt. Auch bei Freizeitaktivitäten wie Schwimmbad-, Zoo- oder Museumsbesuchen sind Familientarife üblich.

Versicherungen kosten für Singles oft mehr

Ob Haftpflicht-, Rechtsschutz- oder Autoversicherung - viele Versicherer bieten spezielle Tarife für Paare und Verheiratete. Wie immer bei Versicherungen ist es allerdings wichtig, ins Kleingedruckte zu schauen - und so ganz einfach lässt sich auch nicht sagen, ob nun letztlich Alleinstehende oder Paare beziehungsweise Familien pro Kopf günstiger wegkommen. So können beispielsweise Frauen, die ihr Auto alleine nutzen, niedrigere Tarife nutzen, als Familien, wenn die erwachsenen Kinder sich auch gelegentlich hinters Steuer setzen, erläutert eine Sprecherin des Bundes der Versicherten. (dpa)