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Günstige TestsiegerStiftung Warentest hat Mineralwasser getestet – die besten und schlechtesten

Lesezeit 3 Minuten
Aufgereihte Mineralwasserflaschen.

Die Deutschen trinken am liebsten Medium – Stiftung Warentest hat 29 Marken getestet.

Durst löschen sie alle. Aber welches Medium-Mineralwasser ist das Beste? Stiftung Warentest hat 29 Marken getestet – so lautet das Ergebnis.

Obwohl viele Haushalte mittlerweile auf Wassersprudler setzen, ist Mineralwasser aus Flaschen weiterhin gefragt. Die beliebteste Mineralwasser-Sorte der Deutschen ist „Medium“ – nicht zu viel und nicht zu wenig Kohlensäure. Stiftung Warentest hat nun ermittelt, welche Medium-Marke am besten ist, insgesamt 29 Marken wurden getestet. Das Ergebnis: Acht erhielten die Note „Sehr gut“, 18-mal wurde die Bewertung „Gut“ vergeben. Ein Produkt schnitt mit „Befriedigend“ ab, zwei weitere Wässer sind „Ausreichend“.

Stiftung Warentest: Sehr gutes Medium-Mineralwasser zum kleinen Preis

Vier Produkte liefern mit der Benotung 1,4 die beste Qualität im Vergleich. Angeführt wird die Bestenliste von der Marke „Aquintus“ – 40 Cent kostet der Liter. Auf den Plätzen zwei bis vier folgen die ebenfalls mit sehr gut bewerteten Marken „Saskia Jessen“ (Lidl), „K-Classic“ (Kaufland) und „Quintus“ (Penny) für je nur 18 Cent pro Liter. Mit diesem Preis sind die drei Medium-Marken die günstigsten Testsieger.

Pestizidprodukt bei Globus – krebserregender Stoff bei Wasser für Babynahrung

Am schlechtesten schnitten die Medium-Wässer der Marken „Globus“, „dm Ivorell“ und „Edeka Gut & Günstig“ ab. Das Wasser von „Globus“ enthielt als einziges ein Pestizidprodukt. Das ist zwar gesundheitlich unkritisch, deutet aber auf einen unzureichenden Schutz der Quelle hin. Laut Stiftung Warentest stammen solche Spurenstoffe in der Regel aus der Industrie oder Landwirtschaft. Sie können auch in Quellen geraten, wenn Brunnenanlagen marode sind oder mehr Wasser gefördert wird, als sich auf natürlichem Wege nachbildet.

Im Medium-Wasser von „dm Ivorell“ wurden mit Benzol und Acetaldehyd zwei Substanzen nachgewiesen, die nachweislich aus der PET-Kunststoffflasche ins Wasser geraten sind. Benzol gilt als krebserregend, Acetaldehyd ist deutlich als fruchtige Fremdnote zu schmecken, was laut Stiftung Warentest unerwünscht und vermeidbar sei. Einwandfreie Mineralwässer würden etwa salzig, sauer oder bitter schmecken.

Keine Keime oder Rückstände von Medikamenten im Mineral­wasser

Hinzu komme, dass die Marke „dm Ivorell“ damit wirbt, dass ihr Wasser zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet sei. Davon rät die Stiftung Warentest aufgrund der nachgewiesenen, kritischen Substanz dringend ab. Gutes Babywasser im Test bietet hingegen „Vilsa Naturfrisch Medium“. Im Wasser von „Edeka Gut & Günstig“ passten die Mineralstoffangaben auf dem Etikett nicht zum Produkt. In keinem der getesteten Mineralwässer spielten Keime eine Rolle, ebenso wenig kritische Stoffe aus dem Boden, zum Beispiel Arsen, Uran oder Rückstände aus der Umwelt wie Medikamente.

Mineral­stoff­reiches Mineral­wasser ist selten

Der Name Mineralwasser bedeutet nicht automatisch, dass ein Wasser mineralstoffreich ist. Um als mineralstoffreich zu gelten, muss Wasser relevante Mengen an Kalzium, Magnesium oder Sulfat aufweisen. Von den getesteten Medium-Mineralwässern liefern nur „Naturpark Quelle“, „Gerolsteiner“ und „Rosbacher “ einen hohen Mineralstoffgehalt von mehr als 1500 Milligramm pro Liter. Zum Vergleich: Leitungswasser hat im Durchschnitt nur einen geringen Gehalt von unter 500 Milligramm pro Liter.

Die einzelnen Mineralstoffgehalte eines Wassers werden regelmäßig kontrolliert. Verbraucher finden diese im Analysen-Auszug auf dem Etikett. Laut Stiftung Warentest charakterisieren die Mineralstoffgehalte die Quelle und verändern sich nur wenig.

Wie hoch der Mineralstoffgehalt eines Wassers tatsächlich ist, hängt von den geologischen Gegebenheiten der Quelle ab. Regenwasser, das auf seinem Weg in die Tiefe durch Bodenschichten mit Muschelkalk gesickert ist, hat beispielsweise meist viel Kalzium aufgenommen. Mineralstoffarm ist hingegen Wasser aus sandigen Gebieten.

Anbieter können mit dem Mineralstoffgehalt des Wassers werben, auch wenn seit einer EU-Reform von 1980 keine Mindestmenge an Mineralstoffen mehr vorgeschrieben ist. Als Orientierung gilt die Mineral- und Tafelwasser-Verordnung (MTVO), sie ordnet Mineralstoffgehalte von hoch bis sehr gering ein. (est)