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Forscher lüften GeheimnisWarum Hundeblicke so unwiderstehlich sind

Lesezeit 2 Minuten
Foto: Hund

Typischer Hundeblick 

Portsmouth – Wenn Hund nicht weiter weiß, sieht er in der Regel einem Menschen in die Augen. Hundebesitzer kennen das. Und können meistens nicht widerstehen, zu rührend ist der Blick.

Was für den Hund selbstverständlich ist, macht zum Beispiel der Wolf als nächster lebender Verwandter des Hundes nicht. Untersuchungen zufolge ist der Augenkontakt zwischen Menschen und den Vierbeinern entscheidend für die soziale Interaktion. Speziell die Fähigkeit der Hunde, die innere Augenbraue zu heben, finden Menschen dabei gut: Schon 2013 zeigte eine Studie, dass Hunde in Tierheimen, die die Augenbraue öfter heben, schneller wieder ein Zuhause finden.

Foto Grafik

Die Zeichnung zeigt die Gesichtsmuskulatur von Hund (l.) und Wolf mit rot hervorgehobenen anatomischen Unterschieden.

Eine neue Studie kommt jetzt zu dem Schluss, dass der Hund diese Fähigkeit erst im Verlauf seiner Domestizierung entwickelt hat. Vermutlich, weil der Hundeblick bei uns Menschen einfach wirkt. Das berichten die Wissenschaftler um Juliane Kaminski von der britischen University of Portsmouth (Großbritannien) im Fachjournal „Proceedings“. Die Forscher hatten für ihre Studie unter anderem die Gesichtsmuskulatur von vier Wölfen mit der von sechs Hunden verglichen.

Dabei stellten sie fest, dass diese weitgehend gleich ist - außer im Bereich der Augen. Der Muskel etwa, der die innere Augenbraue hebt, war bei den Hunden standardmäßig vorhanden, bei den Wölfen fanden sich dort lediglich spärliche Muskelfasern und Bindegewebe.

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Brachten die Forscher einen Mensch mit Hunden oder Wölfen zusammen, ließen die Hunde ihren Augenmuskel spielen - die Wölfe taten das kaum. Vor allem intensives Brauen-Heben fanden die Wissenschaftler nur bei Hunden.

Das Anheben der inneren Augenbraue - im Fachjargon „AU101“ genannt - lasse die Augen des Hundes größer erscheinen, schreiben die Wissenschaftler. Das Gesicht des Tieres wirke dadurch kindlicher. Außerdem ähnele der Blick dem eines traurigen Menschen - das könnte beim Herrchen einen Betreuungsreflex auslösen.

Bild Wolf

Eher beunruhigend: der Wolfsblick

Die Forscher nehmen an, dass der Selektionsdruck während der Domestizierung die Gesichtsmuskulatur der Hunde verändert hat: Vermutlich hätten Menschen - bewusst oder unbewusst - Hunde bevorzugt, welche die Brauenbewegung beherrschten und sich um diese mehr gekümmert. Nach und nach habe sich das Merkmal dann manifestiert. (dpa)