Nutella oder No-Name?Nelson Müller testet, welche Nussnougatcreme am besten schmeckt
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Köln – Supermärkte bieten ihren Kunden immer Marken und No-Name-Lebensmittel an. Doch unterscheiden sich die Produkte überhaupt? Dieser Frage ging Sternekoch Nelson Müller im zweiten Teil seiner ZDF-Doku „No-Name oder Marke?” nach und bat zum großen Lebensmitteltest.
Er wollte wissen: Können günstigere No-Name-Produkte in Sachen Qualität mit teurer Markenware mithalten? Natürlich mit dabei: Der Klassiker der Nussnougatcremes Nutella von Ferrero im Vergleich mit günstigen Produkten. Kann sich der Marktführer durchsetzen und wie gut sind die unbekannteren Schoko-Aufstriche?
Nutella kostet fast das Doppelte
Dass Nutella Marktführer ist, schlägt sich auch im Preis nieder: Ein Kilo Nutella kostet rund 6,20 Euro, während die No-Name-Produkte im Durchschnitt 3,23 Euro pro Kilo kosten.
Dabei stecken in allen Nussnougatcremes dieselben sieben Zutaten: Zucker, Haselnüsse, Milchpulver, Kakaopulver, Pflanzenfett, Emulgator und Aroma.
Auch in der Herstellung gibt es kaum Unterschiede, wie Thomas Hartmann, Geschäftsführer von Nudossi, erklärt: „Nussnougatcreme wird heute vollautomatisiert hergestellt. Die Produktionsanlagen sind auf einem Stand, die jeder Hersteller gleich nutzt.“
Wenn die Herstellung immer gleich ist, dann ist die Qualität der Zutaten die Stellschraube, kleinste Änderungen in der Zusammensetzung haben enorme Auswirkungen auf das Produkt. Das hat man auch bei Ferrero gemerkt. Als man dort 2017 die Nutella-Rezeptur änderte, gab es einen Shitstorm im Netz. Aufgrund der steigenden Kakaopreise hatte der Konzern den Kakaoanteil gesenkt und den Milchpulveranteil erhöht – mit negativen Folgen beim Geschmack, wie viele Fans fanden.
92 von 100 Testern bevorzugen Nutella
Auch bei Nelson Müllers Blindverkostung fällt die neue Rezeptur im Vergleich zum alten Nutella durch. „Nutella hat die Qualitätsschraube nach unten gedreht“, so der TV-Koch. Im Vergleich mit den No-Name-Produkten allerdings behält der Klassiker weiterhin die Nase vorn: Im als „XXL” deklarierten Test mit 100 Testern tritt Nutella gegen das No-Name-Produkt von Real an – immerhin laut Stiftung Warentest die beste Eigenmarke.
Trotzdem entscheiden sich 92 der 100 Tester klar für Nutella. Ein weiterer Pluspunkt: Das Markenprodukt ist ständig im Angebot erhältlich: über drei Monate beobachten die ZDF-Tester die Preise im Handel und finden heraus: Vergleichen zahlt sich aus. Nahezu wöchentlich gibt es den Klassiker in einem Supermarkt oder Discounter deutlich günstiger – sogar bis zu 43 Prozent – im Angebot.
Ebenfalls in der TV-Doku getestet werden Frühstücksflocken und Butter. Die Markenprodukte von Kellogg's und Kerrygold treten an gegen Frühstücksflocken und Butter, die sich keinen Namen gemacht haben. Im Labor fällt auf: In einigen Kellogg’s-Produkten finden die Tester Glyphosat – sowie auch in einigen No-Name Produkten. Der Unkrautvernichter steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Doch Experten geben Entwarnung: Die gefundenen Mengen sind mit maximal 0,033 mg pro Kilo sehr gering. Auch in den anderen Kategorien schneidet das Markenprodukt schlechter ab als die unbekannteren Produkte.