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„Spezialoperation“ gegen PutinHochrangiger russischer Raketen-Wissenschaftler in Moskau erschossen

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Eine russische Rakete wird bei einer Übung abgefeuert. In Moskau ist ein hochrangiger russischer Raketenwissenschaftler erschossen worden. (Symbolbild)

Eine russische Rakete wird bei einer Übung abgefeuert. In Moskau ist ein hochrangiger russischer Raketenwissenschaftler erschossen worden. (Symbolbild)

Laut Medienberichten wurde der Ingenieur zu Wochenbeginn in Moskau erschossen. In Kiew ist von einer „Spezialoperation“ die Rede.

Ein hochrangiger Mitarbeiter eines russischen Unternehmens aus der Raketen- und Marschflugkörperproduktion wurde laut übereinstimmenden Medienberichten in der Nähe von Moskau erschossen. Ukrainische Medien zufolge soll der ukrainische Geheimdienst für die Ermordung des Raketenwissenschaftlers verantwortlich gewesen sein.

Michail Schatskij wurde demnach Anfang der Woche im Waldpark Kuzminki im Vorort Kotelniki südöstlich von Moskau tot aufgefunden. Schatskij war stellvertretender Konstruktionsleiter und Leiter der Softwareabteilung des Moskauer Konstruktionsbüros Mars, das automatische Kontroll- und Navigationssysteme für Satelliten und unbemannte Luftfahrzeuge entwickelt. Mars ist Teil des staatlichen russischen Atomkonzerns Rosatom.

Hochrangiger Raketenwissenschaftler in Moskau erschossen

Nach Angaben des im Exil lebenden Oppositionsjournalisten Alexander Newsorow, der als erster die Nachricht von Schatskijs Ermordung verbreitet hatte, hatte der Wissenschaftler auch die Aufrüstung von Kh-59-Raketen zur Unterschallversion Kh-69 beaufsichtigt.

Sowohl Kh-59- als auch Kh-69-Raketen werden von Russland regelmäßig auch gegen zivile Ziele in der Ukraine eingesetzt. Noch am Mittwoch hatte die ukrainische Luftwaffe mitgeteilt, dass zwei Kh-59-Raketen über der Region Dnipropetrowsk abgefangen werden konnten.

Russland setzt regelmäßig Kh-69-Raketen gegen die Ukraine ein

Für die Tötung des russischen Raketenwissenschaftlers soll der ukrainische Militärgeheimdienst HUR unter der Leitung von Kyrylo Budanow verantwortlich sein, berichteten mehrere ukrainische Medien, darunter „RBC“ und die „Ukrainska Pravda“, unter Berufung auf anonyme Quellen. Es habe sich um eine „Spezialoperation“ des Kiewer Geheimdienstes gehandelt, hieß es.

„Jeder, der in irgendeiner Weise an der Entwicklung des militärisch-industriellen Komplexes in Russland beteiligt ist und damit die russische Aggression gegen die Ukraine unterstützt, ist ein legitimes Ziel für die [ukrainischen] Verteidigungskräfte“, zitierte Hromadske zudem eine anonyme Quelle innerhalb der Sicherheitsdienste der Ukraine.

Geheimdienst-„Spezialoperation“ gegen Putins Raketeningenieur?

In Russland selbst berichteten vor allem Oppositionsmedien wie die „Moscow Times“ über die Ermordung des Wissenschaftlers. In den kremlnahen staatlichen Medien gibt es kaum Berichte über den mutmaßlichen Mord in Moskau.

Die russische investigative Nachrichten-Website „Important Stories“ konnte den Todesort von Schatskij jedoch nahe seines Wohnortes in Kotelniki lokalisieren. In den sozialen Netzwerken kursierten zudem Aufnahmen, die den Tatort und die Ankunft russischer Ermittler zeigen sollen. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Aufnahmen derzeit jedoch nicht. (das)