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Krieg in der UkrainePutin verkündet Feuerpause zu Ostern – Selenskyj reagiert skeptisch

Lesezeit 3 Minuten
Kremlchef Wladimir Putin hat erstmals eine Feuerpause in seinem Krieg gegen die Ukraine verkündet. (Archivbild)

Kremlchef Wladimir Putin hat erstmals eine Feuerpause in seinem Krieg gegen die Ukraine verkündet. (Archivbild)

Gerade sendeten die USA Signale, sie könnten womöglich ihre Friedensbemühungen für die Ukraine einstellen. Kurz darauf macht Kremlchef Putin überraschend eine Ankündigung.

Kremlchef Wladimir Putin hat in seinem Krieg gegen die Ukraine überraschend eine Feuerpause für Ostern ausgerufen. Putin hatte sich zuvor mit Generalstabschef Valeri Gerassimow getroffen und über die Lage an der Front informieren lassen. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, die Waffenruhe werde von den russischen Truppen unter der Bedingung eingehalten, dass sich auch die ukrainischen Streitkräfte daran hielten. 

Der Kreml teilte mit: „Während des Treffens im Kreml hörte der Oberbefehlshaber einen Bericht von Waleri Gerassimow, dem Generalstabschef der russischen Streitkräfte, über die Lage an der Kontaktlinie und teilte mit, dass die russische Seite alle Feindseligkeiten von 18.00 Uhr (Moskauer Zeit) am 19. April bis 00.00 Uhr (Moskauer Zeit) am 21. April einstellt.“ Gleichzeitig wünschte Putin allen russischen Kämpfern an den Fronten in der Ukraine ein frohes Osterfest. Das Osterfest der Orthodoxen Kirche fällt dieses Jahr mit dem Osterfest der Katholischen und Evangelischen Kirche zusammen.

Selenskyj reagiert skeptisch auf Putins Oster-Feuerpause

Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, dass die Waffenruhe aus humanitären Gründen eingeführt werde. Die Hintergründe dieser Entscheidung waren zunächst unklar.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich kurz nach der Ankündigung skeptisch zu der überraschend angekündigten einseitigen Feuerpause zu Ostern. „Was den neuen Versuch Putins betrifft, mit Menschenleben zu spielen, so erklingt gerade in vielen Teilen der Ukraine der Luftalarm“, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. 45 Minuten vor Inkrafttreten der Feuerpause seien russische Kampfdrohnen am Himmel über der Ukraine gesichtet worden. Die Flugabwehr der Ukraine habe bereits das Feuer eröffnet.

„Shahed-Drohnen an unserem Himmel entlarven Putins wahre Einstellung zu Ostern und zu Menschenleben“, kritisierte Selenskyj. Der Präsident machte zunächst keine Angaben dazu, ob die Ukraine das Feuer über Ostern ebenfalls einstellen würde.

Im Moment der Verkündung der einseitigen Oster-Feuerpause durch den Kreml war in der ukrainischen Hauptstadt Kiew zudem Raketenalarm ausgelöst worden.

Donald Trump: Hoffentlich werden wir das nicht tun müssen

Zuletzt hatte Washington den Druck auf die Kriegsparteien erhöht, der baldigen Aufnahme von Friedensgesprächen zuzustimmen. US-Präsident Donald Trump hat klargemacht, dass er schnelle Fortschritte sehen will, damit der Krieg in der Ukraine schließlich endet - andernfalls könnte seine Regierung ihre Bemühungen einstellen. Er wolle „sehr bald“ eine Einigung sehen, sagte Trump im Weißen Haus. Wie viele Tage damit gemeint seien, konkretisierte er nicht.

Der US-Präsident betonte, dass er bei mangelnder Kompromissbereitschaft beider Seiten kein Interesse an einer Fortsetzung seiner Vermittlungsbemühungen habe. „Wenn nun aus irgendeinem Grund eine der beiden Parteien es sehr schwierig macht, werden wir einfach sagen: Ihr seid dumm. Ihr seid Dummköpfe, ihr seid schreckliche Menschen, und wir werden es einfach lassen“, sagte er. „Aber hoffentlich werden wir das nicht tun müssen.“ (dpa)