AboAbonnieren

Hochregallager eröffnetProcter & Gamble investiert in Euskirchen fast 50 Millionen Euro

Lesezeit 3 Minuten
Vertreter des Unternehmens Procter & Gamble und Gäste stehen hinter einem blauen Band. Sie beobachten, wie ein Roboter eine Schere in Position bringt, die das Band durchtrennen soll.

Procter & Gamble weihte in Euskirchen ein Hochregallager ein. Das obligatorische Band durchtrennte ein Scherenroboter.

Das neue Lager von P&G im Euskirchener Industriegebiet hat 19.000 Palettenstellplätze. Bei der Eröffnung kam ein Roboter zum Einsatz.

Procter & Gamble hat in Euskirchen ein vollautomatisiertes Hochregallager mit 19.000 Palettenstellplätzen in Betrieb genommen. Die Investitionskosten beziffert der Konzern, der im Industriepark am Silberberg unter anderem Windeln der Marke Pampers produziert, mit knapp 50 Millionen Euro. Um die High-Tech-Ausstattung zu symbolisieren, ließ das Unternehmen bei der Einweihungsfeier am Mittwoch einen Roboter in Aktion treten, als es galt, das Eröffnungsband zu durchtrennen.

Werkleiterin Selda Oren und Bürgermeister Sacha Reichelt hatten zwar die bereitliegenden Scheren in die Hand genommen. Doch das war nur eine Pose für die Fotografinnen und Fotografen. Den obligatorischen Akt vollzog anschließend tatsächlich der Roboter, der mit seinem Schneidewerkzeug millimetergenau das blaue Band ansteuerte und in zwei Stücke teilte.

Fast 50 Millionen investiert: Wichtiger Schritt für den Standort Euskirchen

Mit dem neuen Lager, dessen Bau im Mai 2022 begonnen hatte, erweitert Procter & Gamble (P&G) sein Distributionszentrum auf dem Betriebsgelände im Industriepark am Silberberg. Es stelle einen bedeutenden Schritt in der strategischen Entwicklung des Standorts dar und stärke Produktivität und Lieferkapazität, erklärte P&G in einer Mitteilung.

Das Gebäude ist 90 Meter breit und fast 30 Meter hoch. Außen schmucklos, wartet es im Inneren mit Abläufen auf, die höchsten Qualitätsstandards entsprechen, so der Konzern. Modernste Technologie ermögliche einen vollkommen autonomen Betrieb.

Die Drohnenaufnahme zeigt Gebäude.

Das Hochregallager ist 30 Meter hoch.

„Vom Kapazitätsmanagement über den Ein- und Auslagerungsprozess und den Palettentransport mithilfe modernster Robotertechnologie erfolgen alle Prozesse innerhalb des Gebäudes computergesteuert. Damit setzt Euskirchen neue Standards für das automatisierte Lagermanagement“, heißt es in der Beschreibung.

Der Betrieb entspreche den strengen Nachhaltigkeitsrichtlinien des Unternehmens: „Dazu zählen effiziente, programmierbare LED-Leuchten, ein Luftbehandlungssystem mit Wärmerückgewinnung sowie ein Air-Night-Cooling-System.“

Aus Euskirchen werden Kunden in zahlreichen Ländern beliefert

Als Standortleiterin sei sie „stolz darauf, dass wir diese wichtige Investition von fast 50 Millionen Euro zu uns nach Euskirchen holen konnten“, sagte Selda Oren. Vom Silberberg aus beliefert P&G unter anderem den Einzelhandel in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Kunden in weiteren Ländern und darüber hinaus andere Vertriebszentren in Europa – nicht nur mit Windeln und Feuchttüchern, die in Euskirchen hergestellt werden, sondern auch mit Produkten, die aus anderen Werken stammen und im hiesigen Distributionszentrum gelagert werden.

Die Gäste stehen applaudierend in einer Halle, wo die Eröffnungsreden gehalten werden.

Zur Eröffnung waren Mitarbeiter von Procter & Gamble und andere Gäste eingeladen worden.

Mit dem neuen Lager erhöhe sich die tägliche Durchsatzkapazität der Lastwagen von 300 auf 360, sagte Angélique Terrien, Leiterin Transportation und Logistik P&G Europa, die auch auf die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens einging. So habe man sich zum Ziel gesetzt, „bis 2040 netto null Emissionen auszustoßen“.

Landrat Markus Ramers (SPD) bezeichnete die Eröffnung des Hochregallagers als Meilenstein für den Konzern und für den Kreis Euskirchen. „Wir sind stolz, ein Weltunternehmen hier beheimatet zu wissen.“ Der Ausbau des Distributionszentrums sei ein wichtiges Zeichen für die Region und für den Kreis als Wirtschaftsstandort, ergänzte der Landrat, der zudem das Innovationsstreben des Unternehmens hervorhob.

Bürgermeister Sacha Reichelt (parteilos) schloss sich dem Landrat an. Er sprach von einem „Commitment im ganz großen Stil für den Erhalt des Standorts Euskirchen“. Er verwies auch auf die Bedeutung, die Procter & Gamble als Gewerbesteuerzahler für die Finanzlage der Stadt und damit für ihre Entwicklung habe. „Ihre Ausgaben sind unsere Einnahmen“, fügte er in Richtung der Konzernrepräsentanten hinzu: „Und das liegt an Ihrer erfolgreichen Tätigkeit.“