Wagner-Chef Prigoschin hatte den mutmaßlichen Putsch am Samstagabend vor Moskau gestoppt. Aus der russischen Armee gibt es überraschende Töne.
„Hätten keine Chance gehabt“Treuer Putin-Verbündeter mit verblüffender Nachricht nach Putschversuch
Nach dem mutmaßlichen Putschversuch von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin scheint auch die russische Armee stark verunsichert. Der namhafte Kommandeur Alexander Chodakowski, ein treuer Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, löste mit einem Statement nach dem abgebrochenen Putschversuch Prigoschins Wirbel aus.
„Wir haben zu Gott gebetet, dass der Feind die Situation nicht zu seinem Vorteil nutzt und uns mit all seinen Mitteln angreift. Wir hätten nahezu keine Chance gehabt“, schreibt Chodakowski am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal. Der Kommandeur, der dem Kreml nahe steht, ist bereits seit 2014 in der Ukraine für die russische Armee im Einsatz und gilt als äußerst kriegserfahren.
Putschversuch in Russland: Putin-Verbündeter lässt mit Aussagen zu Prigoschin aufhorchen
Chodakwoski äußerste sich besorgt über die Auswirkungen von Prigoschins Aktion auf die russische Gesellschaft. „Unser Land wird nie mehr so sein wie vorher. Der Wagner-Konvoi ist nicht über Asphalt gerollt – sondern durch die Herzen der Menschen. Er hat unsere Gesellschaft in zwei Hälften geteilt“, schreibt Chodakowski in einem emotionalen Post. Dem Kanal folgen fast eine Million Menschen.
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Der mutmaßliche Putschversuch habe die Situation in Russland noch einmal verschärft, auch die Lage an der Front sei kritisch. „Gestern hing alles an einem sehr dünnen Faden. Es gibt die, die verstehen, was auf dem Spiel steht und wir kurz vor der Niederlage standen. Sie werden nie diejenigen verstehen, die die Wagner-Söldner bei ihrer Aktion unterstützt haben“, erklärt Chodakowski weiter.
„Wären verloren gewesen“: Kommandeur von Wladimir Putin mit drastischen Aussagen
Den russischen Soldaten, die an der Front gegen die ukrainische Gegenoffensive vorgehen würden, sei „in den Rücken gestochen“ worden. „Gestern haben Millionen Menschen grauenhafte Momente durchlebt. Sie hatten Angst, dass alles, was sie durchgemacht haben, in nur einem Tag für nichtig erklärt werden könnte“, erklärt der russische Kommandeur weiter.
Alexander Chodakowski hatte zu Beginn des Krieges mit einem Interview aufhorchen lassen, in dem er die Eskalation in der Ukraine kritisiert hatte. Später dementierte er seine Aussagen und stärkte mehrfach Wladimir Putin den Rücken. Derzeit ist er Kommandeur in dem von Russland besetzten Gebiet um Donezk, das bereits seit 2014 unter russischer Kontrolle steht. (shh)