Das, was uns beschäftigt, manchmal Tag und Nacht, was uns antreibt, umtreibt, das ist unsere Wirklichkeit, das ist der Gott, dem ich anhänge und folge.
Das Wort zum Sonntag„Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott“
Was bestimmt das Leben? Macht, Geld, Sex. Laut Kulturwissenschaft und Psychologie sind das die drei großen Triebfedern menschlicher Existenz. Manchmal sind es wohl aber auch ganz schlichte Dinge, die das Leben bestimmen. Sorgen zum Beispiel oder Ängste, wie es weitergeht, was die Gesundheit macht.
„Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott“, hat der Reformator Martin Luther gesagt. Ein sehr weiser Satz zu dieser Frage nach dem Leben.
Das, was uns beschäftigt, manchmal Tag und Nacht, was uns antreibt, umtreibt, das ist unsere Wirklichkeit, das ist der Gott, dem ich anhänge und folge.
„Sorgt euch nicht. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes“, sagt Jesus in der Bergpredigt (Matthäus Kap. 6, Verse 25 und 33). Seine Bergpredigt ist nicht der Forderungskatalog des perfekten Christen, sondern stellt genau diese Frage: Was bestimmt dein Leben? Und die Antwort Jesu ist zugleich auch eine Einladung, lass dein Leben von Gott bestimmen, von Liebe zu dir selbst und zu deinem Nächsten.
Manchem mag das auf den ersten Blick zu fromm und weltfern klingen. Ist es aber nicht. Es geht um den täglichen Kompass, am Ende auch um die Haltung, mit der ich morgens aufstehe und abends ins Bett gehe.
Von den Tübinger Theologiestudenten Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Friedrich Hölderlin und Friedrich Schlegel, alle drei später bedeutende Philosophen und Literaten, ist überliefert, dass sie sich stets begrüßten und verabschiedeten mit dem Gruß „Reich Gottes“.
So fröhlich, so einfach. Wer ein Ziel hat, kann auch den Weg dorthin finden.