Die Adventszeit, Erwartung von Weihnachten und Christi Ankunft, ist weniger passives Warten, sondern aktive Nächstenliebe und Einsatz für Bedürftige, wie es Jesus vorgelebt hat.
Wort zum SonntagWie wir das Warten im Advent aktiv gestalten können
Die Advent – wieder sind wir angekommen in einer Zeit des Wartens. Wir erwarten nicht nur das Weihnachtsfest, sondern auch das Kommen Christi, der Licht und Hoffnung in die Welt bringt. Beides brauchen wird so dringend, und mehr denn je merke ich:
Advent kann nicht reduziert werden auf eine Zeit des passiven Wartens. Ich möchte fragen: Wie können wir Lichtpunkte in die Welt setzen, das Warten aktiv gestalten? Diakonie ist mir da ein wichtiges Stichwort geworden.
Jesus, das Gotteskind, hat von Beginn seines Lebens an gezeigt, dass es auf der Seite der Schwachen, der Armen, der Ausgegrenzten steht. Jesus selbst hat uns vorgelebt, was es bedeutet, Nächstenliebe in die Tat umzusetzen. Er hat Hungernde gespeist, Kranke geheilt und Ausgestoßene in die Gemeinschaft zurückgebracht. Und er hat immer wieder deutlich gemacht, dass unser Dienst an den Bedürftigen zugleich ein Dienst an ihm selbst ist.
Die Adventszeit ist für viele Menschen eine Zeit der Freude. Für andere wird Einsamkeit und Not in diesen Wochen besonders spürbar. Denken wir an ältere Menschen in Pflegeheimen oder an Flüchtlinge, die fern ihrer Heimat nach Sicherheit suchen. Denken wir an Kinder, die nicht mit Eltern groß werden können, die ihnen Liebe, Geborgenheit schenkt, oder an Menschen, die in den kalten Wintertagen kein Dach über dem Kopf, kein Zuhause haben, wo sie Wärme und Sicherheit finden. Denken wir an die Frauen, die Schutz suchen, weil sie zuhause Gewalt erfahren, oder an viel zu viele andere, für die Advent und Weihnachten gerade zur Herausforderung wird.
Wie gut, dass es Menschen gibt, die dann da sind – mit liebevoller Zuwendung, mit einem Paket für die Weihnachtstage, mit einer heißen Suppe, mit einer offenen Tür, die Zuflucht biete und mit vielem mehr. Das ist gelebte Diakonie, ist aktiv gestaltetes Warten im Advent und gelebte Nächstenliebe über das ganz Jahr. Wie gut und so wichtig, dass es euch gibt!