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Wort zum SonntagGibt es nur den einen Weg zum Seelenheil?

Lesezeit 2 Minuten
Muslime

Symbolbild

Wird Gott uns mal fragen: Warst du katholisch, evangelisch, Moslem oder Jude? Wohl kaum.

An was glaubst Du?“ 18 Jugendliche schauen gebannt auf Saloua. Unseren Gast. Die junge Frau mit Kopftuch erzählt von einem Gott, der ihr Kraft gibt, auch Trost, der ihr „einfach guttut“. Der nicht alle Aufgaben des Lebens löst, auch nicht die Matheaufgaben, aber dem Leben „echt Sinn gibt“.

Konfirmationsunterricht in meiner Gemeinde: Wir waren zuletzt in der Synagoge und haben jetzt eine Muslima zu Besuch. Erleben, was Menschen glauben und wie eng verbunden unsere Religionen sind. Spannend. Es gibt viel zu fragen: Warum Kopftuch? Wer muss fasten?

Im „Konfibuch“, das uns durch den Unterricht begleitet, stellt auch eine Muslima ihre Religion vor. Da geht es vor allem um diese Gebote. Der Text liest sich sehr dogmatisch. Viel anregender ist es, persönlich ins Gespräch zu kommen. Auf einmal geht es nicht mehr um Kleidung und Speisegebote. „Alles äußere Merkmale“, sagt Saloua und klopft auf ihr Herz, „es geht um dein Inneres.“ Sie betet fünfmal am Tag. Nicht weil sie muss, sondern weil das ihr „Date mit Gott“ ist, eine kleine, gute Auszeit. Wir Christen können das auch, ergänze ich, und wir überlegen, wird Gott uns mal fragen: Warst du katholisch, evangelisch, Moslem oder Jude? Wohl kaum. Sondern viel mehr: Hast Du geliebt, gehofft und Gutes getan? „Salam Aleikum“ – Friede sei mit Dir! Darum geht’s.

„Seitdem ich den islamischen Glauben ernst nehme, weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin“, wird die Muslima in dem Konfibuch zitiert. Eine Debatte entbrennt. Sind dann die anderen auf dem falschen? Saloua widerspricht. Sie findet das Zitat auch nicht gut. „Du musst deinen Weg finden, deinen eigenen.“

Wir ziehen Bilanz: Mein Gott muss nicht dein Gott sein. Aber am Ende haben wir alle vielleicht doch nur einen … Nächste Konfistunde wollen wir uns fragen: An was glaube ich eigentlich?