Mit der Bibel als Instrument findet eine Begegnung statt, die den Wunsch nach tiefem, ehrlichen Frieden entzündet und Gott spürbar macht.
Wort zum SonntagWie man die Wärme Gottes spüren kann
Gestern habe ich etwas Wunderbares erlebt. Eine junge Theologin auf dem Weg ins Pfarramt hat uns unter der Überschrift „Wortkünste“ eingeladen, gemeinsam einzutauchen in eine Geschichte, die von Gott erzählt.
Und weil es um die Geschichte vom brennenden Dornbusch ging, die im 3. Kapitel des 2. Buchs Mose steht, wurde für jede Menge Wärme gesorgt. Es gab Kerzen und sanftes Licht, warme Semmeln, Tee und Trinkschokolade. Wir fanden und teilten Worte und Orte, die uns ein Gefühl von Wärme schenken – und dabei haben wir Gott gespürt – als die Kraft und die Liebe, die war, die sie war; die ist, die sie ist und die sein wird, die sie sein wird.
Denn das bin ich, sagt Gott selbst, groß und zeitlos und auch ein bisschen unnahbar, aber immer da, damit es warm ums Herz werden kann, auch wenn Stürme toben, wenn Fluten springen, wenn Raketen fliegen, wenn Bomben krachen, wenn Hassreden laut werden, wenn ein Rechtsruck selbst durch das eigene Land zieht, wenn Demokratie in Gefahr ist.
Wie gut tun solchen Begegnungen, die erfüllt sind von dem Wunsch nach einem tiefen ehrlichen Frieden.
Die Bibel hält so viele Wortkünste für uns bereit, die uns das ermöglichen; die das Herz erreichen können, ohne dabei den Verstand auszuschalten.
Vielleicht ist dieses lange Wochenende zwischen dem 3. und dem 7. Oktober genau richtig, sich mit dem großen Buch auf’s Sofa zu kuscheln und sich das Herz erwärmen zu lassen und Gott zu spüren, im Glauben tief verbunden mit unseren jüdischen und islamischen Geschwistern in Ost und West und Nord und Süd.