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Riesiger ÖlteppichVon Huthi-Rebellen angegriffen – Dünger-Frachter sinkt im Golf von Aden

Lesezeit 2 Minuten
Bild von oben: Ein rotes Schiff fährt auf dem Meer. Der Frachter hinterlässt einen großen schwarzen Ölteppich hinter sich.

Der Ölteppich hinter dem angegriffenen Frachter „Rubymar“ ist gut zu sehen.

Greenpeace befürchtet, dass das Ammoniumnitrat auf dem Frachter schweren Schaden am Ökosystem im Meer verursacht.

Der von den Huthi-Rebellen beschossene Düngemittel-Frachter „Rubymar“ ist nach Angaben der jemenitischen Regierung im Golf von Aden gesunken.

Das Schiff sei in der Nacht zum Samstag bei schlechtem Wetter und starkem Wind gesunken, erklärte der zuständige Krisenstab der international anerkannten Regierung des Jemen. Experten befürchten eine Umweltkatastrophe durch die Düngemittel-Fracht an Bord.

Huthi-Rebellen greifen seit November 2023 vermehrt Frachter im Roten Meer an

Der mit 41.000 Tonnen Ammoniumnitrat beladene Frachter war am 19. Februar von den Huthis im Golf von Aden mit Raketen beschossen worden. Die Crew hatte den Frachter nach zwei Raketen-Treffern verlassen und sich in Sicherheit gebracht. Aus dem Schiff trat seither bereits ein riesiger Ölteppich aus.

Laut der Umweltorganisation Greenpeace kann das Ökosystem im Meer durch das Ammoniumnitrat an Bord der „Rubymar“ schweren Schaden erleiden. Der Angriff auf den Frachter war der bisher folgenschwerste, seit die Huthis im November mit ihren Angriffen auf Frachter im Roten Meer und im Golf von Aden begonnen haben.

Huthis verstehen sich als Teil der „Achse des Widerstands“ gegen Israel

Die vom Iran unterstützte islamistische Miliz hat seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Oktober ihre Angriffe auf der für den Welthandel wichtigen Seeroute verstärkt, über die normalerweise zwölf Prozent des weltweiten Seehandels abgewickelt werden. Viele Reedereien meiden deswegen mittlerweile die Strecke.

Die Huthis sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten und vom Iran unterstützten „Achse des Widerstands“, zu der neben der Hamas unter anderem auch die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon gehört.

Seit Dezember versuchen Kriegsschiffe einer internationalen Koalition unter US-Führung, den Schiffsverkehr entlang der jemenitischen Küste zu sichern. Inzwischen beschlossen auch die EU-Außenminister einen Marineeinsatz zum Schutz wichtigen Handelsroute. Als Teil dieser Mission ist die deutsche Fregatte „Hessen“ seit Ende Februar in der Region im Einsatz. (dpa)