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Video von „Galaxy Leader“Huthi-Rebellen entführen mit Hubschrauber Frachtschiff – Aktion professionell gefilmt

Lesezeit 2 Minuten
This photo released by the Houthi Media Center shows a Houthi forces helicopter approaching the cargo ship Galaxy Leader on Sunday, Nov. 19, 2023. Yemen's Houthis have seized the ship in the Red Sea off the coast of Yemen after threatening to seize all vessels owned by Israeli companies. (Houthi Media Center via AP)

Das Bild von einem Hubschrauber, der sich der „Galaxy Leader“ nähert, stammt aus einem von den Huthi-Milizen veröffentlichten Video.

Am Sonntag ist ein Autofrachter von anti-israelischen Huthi-Rebellen im Roten Meer entführt worden. Diese veröffentlichten nun Filmmaterial.

Seitdem die Huthi-Rebellen Anfang November Israel den Krieg erklärt haben, werden immer wieder Raketen und Drohnen aus dem Jemen in Richtung Israel abgefeuert. Das Huthi-Regime, das seit neun Jahren weite Teile des Jemens beherrscht, könnte zudem den israelischen und internationalen Schiffsverkehr im Roten Meer stören. Die Milizen haben vom Iran laut Experten eine große Anzahl Antischiffsraketen bekommen. Tatsächlich befindet sich seit mehreren Tagen ein Handelsschiff in den Händen der Huthi-Rebellen.

Am Sonntag teilten sie mit, dass der Autofrachter „Galaxy Leader“ im Roten Meer gekapert und zur jemenitischen Küste gebracht wurde. Das Schiff befand sich auf dem Weg von der Türkei nach Indien. Hintergrund der Entführung sei eine „moralische Verpflichtung gegenüber dem unterdrückten palästinensischen Volk“, schrieb Huthi-Militärsprecher Jahja Sari über X (vormals Twitter).

Alle Schiffe mit Verbindungen zum „israelischen Feind“ würden „legitime Ziele“, so Sari.

Israel dementiert, dass es sich um ein israelisches Schiff handelt

Israel dementierte jedoch, dass es sich um ein israelisches Schiff handelt. Es seien noch nicht einmal Israelis an Bord. Die Mannschaft von 25 Personen besteht aus Ukrainern, Bulgaren, Mexikanern und Filipinos. Die etwa 190 Meter lange „Galaxy Leader“ wurde 2002 gebaut und fährt unter der Flagge der Bahamas.

Laut israelischen Medien steht aber ein Unternehmen hinter dem Schiff, das zum Teil dem britisch-israelischen Geschäftsmann Rami Ungar gehört. Der japanische Betreiber des Frachtschiffs, die NYK Line, bestätigte die Entführung. Die japanische Regierung will in dem Entführungsfall vermitteln. Sie verurteilte die Entführung „entschieden“, wie der Sprecher Hirokazu Matsuno sagte. Tokio arbeite mit den betreffenden Ländern zusammen, um die Freilassung des Schiffes und der Besatzung sicherzustellen.

Videoaufnahmen von der „Galaxy Leader“

Inzwischen veröffentlichten die Huthi-Rebellen Videoaufnahmen vom Moment des Kaperns der „Galaxy Leader“ im Roten Meer. Zu sehen ist, wie sich ein Hubschrauber dem Schiff nähert und auf dessen Landeplattform aufsetzt. Anschließend durchsuchen mehrere bewaffnete Männer das Frachtschiff.

Die Männer sind vermummt, mit Kalaschnikows bewaffnet öffnen sie die Tür des Frachters.

Das Video zeigt laut „The Maritime Executive“, dass sich der Hubschrauber vom Typ Mi-17 von hinten näherte, wo man von der Brücke aus die schlechteste Sicht hat. Die Analyse deutet demnach darauf hin, dass der Einsatz medial gut vorbereitet wurde. Eine am Heck des Hubschraubers angebrachte hochauflösende Kamera zeichnete die Annäherung ans Schiff auf.

Als das bewaffnete Team aus dem Hubschrauber stieg und sich über das Oberdeck des Autotransporters verteilte, hatte mindestens ein Soldat eine Helmkamera eingeschaltet. Ein anderer hatte eine Kamera auf einem Selfie-Stick an seinem Rucksack montiert. (cme, mit dpa)