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„Gaunerei“, „Schwindel“Trump verkauft jetzt Uhren für 100.000 Dollar – und muss harte Kritik einstecken

Lesezeit 3 Minuten
MILWAUKEE, WISCONSIN - OCTOBER 1: Former President and Republican Presidential nominee Donald Trump speaks at a press conference in the Discovery Center on October 1, 2024 in Milwaukee, Wisconsin. Trump spoke to reporters about citizens being able to choose their own schools and promises he would keep if elected.   Jim Vondruska/Getty Images/AFP (Photo by Jim Vondruska / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)

Donald Trump verkauft mehrere Uhren-Kollektionen.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat bewirbt zwei Uhren-Kollektionen. Der Preis erzürnt auch einen prominenten Musiker.

Donald Trump hat eine neue Geldquelle erschlossen: Seit wenigen Tagen macht der Ex-Präsident in Uhren, genauer gesagt in Luxusuhren. Unter dem Namen „Trump Watches“ preist der Ex-Präsident die Produkte selber an. Auch auf seiner Social Media-Plattform Truth Social bewarb der Republikaner die Uhren. „Die offiziellen Trump-Uhren sind da, und diese Uhren sind wirklich etwas Besonderes – Sie werden sie lieben“, hieß es da.

Allerdings sind die Uhren kein Schnäppchen für Geringverdiener: Die günstigsten Modelle kosten knapp 500 Dollar. Der „Star“ der Kollektion ist allerdings eine Uhr für 100.000 Dollar. Die „Trump Victory Tourbillon“ wird ebenso wie die günstigeren Modelle laut Website von einem Unternehmen namens „BestWatchesOnEarth LLC“ lizensiert. Tourbillon-Uhren sind sehr teure mechanische Uhren mit einem speziellen und hochkomplizierten Mechanismus, der schwerkraftbedingte Zeitabweichungen ausgleicht.

Donald Trump bewirbt großspurig seine Uhren

Auf der Website gettrumpwatches.com wendet sich der republikanische Präsidentschaftskandidat persönlich an potenzielle Käufer und erklärt in einem Video, Qualität sei besonders wichtig für ihn. Die „Trump Victory Tourbillon“ sei eine der besten Uhren, die jemals hergestellt wurden. Es seien 200 Gramm Gold und 122 Diamanten verarbeitet worden. „Ich liebe Gold, ich liebe Diamanten, das geht uns allen so“, protzt Trump weiter. Es gebe das Modell nur in einer limitierten Auflage von 147 Stück, erklärt Trump. Zur Uhr gebe es einen persönlichen, von ihm selber unterzeichneten Brief. Er selber besitze das erste Modell der „Trump Victory Tourbillon“.

Auf der Website heißt es am Ende, „Trump Watches“ sei nicht politisch und habe nichts mit einer politischen Kampagne zu tun. Dem widerspricht inhaltlich zumindest die „Fight fight fight“-Kollektion für 499 Dollar, die es in den Farben Rot, Gold und Silber gibt und die auch die Signatur des 78-Jährigen auf dem Zifferblatt trägt. Laut Website ist das Modell bereits ausverkauft.

Mit dem Namen für sein Uhrenmodell greift Trump seinen eigenen Kampfspruch auf, den er nach dem misslungenen Anschlag im Juli auch seinen Anhängern zurief. Seitdem die Schüsse in Butler im Bundesstaat Pennsylvania ihn nur knapp verfehlten, steht der Slogan bei seinen Fans für Trumps Unbesiegbarkeit und unbeugsamen Willen.

Viel Kritik an Trumps Uhren

Für Trumps neueste Idee hagelte es in der amerikanischen Öffentlichkeit bereits viel Kritik. Derek Guy, Experte für Herrenmode, ließ im Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter, kein gutes Haar an den Uhren. Sie seien von schlechter Qualität. Trump setze hier offensichtlich auf den „Halo“-Effekt. Das heißt, für seine Anhänger überstrahle sein Name auch das schlechte Produkt. Trump wolle seine Fans abzocken, meint Guy.

Später postet Guy ein Vergleichsfoto von Trumps Uhren mit Modellen der Schweizer Manufaktur Patek, um die billige Verarbeitung zu demonstrieren. Der ehemalige Staatsanwalt und Publizist Ron Filipowski findet noch klarere Worte und schreibt bei X vom „Grifter King with his latest scam“, also von Trump als „König der Betrüger mit seinem neuesten Schwindel“.

Eddie Vedder greift Trump wegen Luxusuhren an

Auch Eddie Vedder, Musiker und Frontmann von Pearl Jam, griff Trump bei einem Konzert an. Dieselbe Person, die sage, US-Bürger könnten sich keine Eier mehr leisten, verkaufe jetzt Uhren für 100.000 Dollar, so Vedder, und spielte auf Trumps Klagen über die hohen Lebensmittelpreise an.

Man dürfe diesen „Bullshit“ nicht mehr hinnehmen. „We need lifting and not grifting“, sagte Vedder. Amerika brauche also Aufschwung und keine Gaunereien.

Trump verkauft nicht nur Uhren, sondern auch weitere Merchandising-Artikel wie Münzen, Bibeln, MAGA-Hüte („Make America Great Again“), exklusive Sneaker und NFT-Sammelkarten. Im „Trumpstore“ lässt es sich nach Herzenslust stöbern. Vom Golf-Shirt bis zum Teddy ist alles dabei – sogar seinen Hund kann man mit einem Trump-Halsband beglücken.