Washington D.C. – Der Untersuchungsausschuss im US-Repräsentantenhaus zum Sturm auf das Kapitol nimmt den ehemaligen Präsidenten Donald Trump immer stärker ins Visier. Am Dienstagabend (Ortszeit) luden die Verantwortlichen drei weitere Mitarbeiter aus dem engsten Zirkel des Ex-Präsidenten vor, um über die Ereignisse im Vorfeld des Kapitols auszusagen.
Vorgeladen wurden Andy Surabian und Arthur Schwartz, zwei strategische Berater Trumps, sowie Ross Worthington, der die Rede des ehemaligen US-Präsidenten für den 6. Januar geschrieben hatte. Trump hatte am Morgen des Kapitol-Sturms zu seinen Anhängern gesprochen und diese zum Protest gegen das Wahlergebnis aufgerufen, bevor sich die Menge in Richtung Kapitol bewegt hatte.
„Wir wollen nun mit den Verantwortlichen reden, die unmittelbar mit den Protesten zu tun hatten und herausfinden, was genau sie im Vorfeld wussten“, sagte der demokratische Kongressabgeordnete Bennie Thompson, der den Untersuchungsausschuss zum Kapitol-Sturm leitet.
Donald Trump: Enge Berater organisierten Proteste vor dem Kapitol
Trumps enge Berater Surabian und Schwartz hatten im Vorfeld Kontakt zu den Organisatoren der Proteste und mit ihnen besprochen, wann und wo Trump seine Rede halten werde. Der damals noch amtierende US-Präsident hatte in letzter Sekunde versucht, die Anerkennung der Wahl Joe Bidens durch den Senat zu verhindern.
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Der Untersuchungsausschuss prüft außerdem, inwieweit Trumps Rede die Demonstranten angestachelt und zum Sturm auf das Kapitol verleitet hat. Außerdem wird untersucht, ob der ehemalige US-Präsident eine kriminelle Verschwörung angeführt hat, die Vizepräsident Mike Pence dazu bringen sollte, das Wahlergebnis nicht anzuerkennen.
Auch Trump-Sohn Donald Jr. Teil der Ermittlungsakten
Trumps nun vorgeladene Berater hatten ebenfalls Kontakt mit dessen Sohn Donald Jr. und der Politikerin Kimberly Guilfoyle, ebenfalls zentrale Figuren am Tag des Kapitol-Sturms. Außerdem sollen sie sich um die Teilnahme der rechtspopulistischen Aktivisten Alex Jones und Ali Alexander an den Protesten gekümmert haben.
Bis zum 24. Januar sollen die nun vorgeladenen Mitarbeiter des Weißen Hauses die vom Ausschuss geforderten Dokumente vorlegen. (shh)