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Linke-Politikerin wieder in der KritikWagenknecht: „Ukraine will die Nato in diesen Krieg hineinziehen“

Lesezeit 2 Minuten
Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht spricht im Bundestag.

Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht spricht im Bundestag. Sie fordert den Stopp von Waffenlieferungen an die Ukraine und will stattdessen Verhandlungen mit dem Invasor Russland. (Archivbild´)

Die Linken-Politikerin fordert im Deutschlandfunk den Westen auf, die Ukraine zu Verhandlungen mit Russland zu drängen. Wagenknecht steht immer wieder in der Kritik.

Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hat Deutschland und andere westliche Staaten aufgefordert, den Druck für Verhandlungen im Ukraine-Krieg zu erhöhen. Es sei unverantwortlich, immer nur in militärischer Logik zu denken, sagte Wagenknecht am Dienstag im Deutschlandfunk.

Stattdessen müsse der Westen die Ukraine unter Druck setzen, mit Russland zu verhandeln. „Die jetzige Strategie der ukrainischen Regierung ist ja: Wir wollen gar nicht verhandeln.“

Sahra Wagenknecht: Linke-Politikerin sprecht sich gegen weitere Waffenlieferung an Ukraine aus

Wagenknecht sprach sich gegen weitere Waffenlieferungen aus. „Ich sehe nicht, dass das den Kriegsverlauf entscheidend verändert. Es erhöht den Blutzoll.“ Militärisch sei der Krieg sowohl für die Ukraine als auch für Russland nicht zu gewinnen, betonte die Bundestagsabgeordnete.

Die ukrainische Regierung habe eine klare Strategie: „Sie will die Nato in diesen Krieg hineinziehen, was von ihrer Warte vielleicht plausibel ist, weil das ist der einzige Weg, wenn sie wirklich militärisch die Russen wieder aus dem Land komplett zurückdrängen will“, sagte Wagenknecht.

Sahra Wagenknecht bei Äußerungen zum Ukraine-Krieg immer wieder in der Kritik

Die Linken-Politikerin gerät wegen ihrer Äußerungen zur russischen Invasion in der Ukraine in die Kritik. Kritiker werfen Wagenknecht unter anderem vor, sie würde die Rollen vertauschen: Zu oft blende die Bundestagsabgeordnete aus, dass es Russland war, das die Ukraine angegriffen hat. Forderungen nun an die Ukraine zu stellen, sehen die Kritiker als Täter-Opfer-Umkehr.

Das Interview im Deutschlandfunk kommentierte unter anderem Journalist Gordon Repinski, stellvertretender Chefredakteur von „The Pioneer“. Er wirft Wagenknecht vor, sie würde russische Kriegsverbrechen im Ukraine-Krieg relativieren. „Nahezu unwidersprochen faselt Wagenknecht im DLF davon, dass Russen und Ukrainer gleichermaßen Kriegsverbrechen begehen und der Westen jetzt Druck auf ein überfallenes Land machen sollte“, schrieb er bei Twitter.

Ein weiteres Beispiel für Kritik an Sahra Wagenknecht kommt nach dem Deutschlandfunk-Interview vom Twitter-Account „Gegen die AfD“: Über den Account wurde ein Foto vom russischen Raketenangriff im ukrainischen Dnipro geteilt. Dutzende Menschen kamen bei dem Angriff ums Leben: „Wie kann man nach solchen Bildern aus de[m] Ukraine-Krieg denken, dass Putin und sein durch und durch faschistisches Regime ein Ansprechpartner für einen Frieden ist?“, wurde das Foto kommentiert.

Die Diskussionen um mögliche Unterstützung für die Ukraine wird auch in Deutschland aktuell wieder brisanter geführt. Die aktuell größte Frage ist, ob Deutschland Kampfpanzer des Typs „Leopard 2“ liefern sollte, beziehungsweise die Lieferung Polens im Ringtausch freigeben sollte. Während Befürworter der Lieferungen eine direkte Unterstützung für die Ukraine sehen, fürchten Kritiker, dass eine Panzerlieferung als militärische Eskalation von Russland gewertet werden könnte. (mab mit dpa)