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Reisende PolitikerSo viele Kilometer sind Scholz, Baerbock und Lindner in der Ampel-Zeit geflogen

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Muss viel reisen: Olaf Scholz an einem Regierungsflugzeug, als Bundeskanzler hat er rund einen Monat im Flieger verbracht. (Archivbild)

Muss viel reisen: Olaf Scholz an einem Regierungsflugzeug, als Bundeskanzler hat er rund einen Monat im Flieger verbracht. (Archivbild)

Der Bundeskanzler hat die längste Strecke im Flugzeug zurückgelegt, gefolgt von der Außenministerin, die ebenfalls viel reisen muss.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat seit Beginn der Legislaturperiode netto fast einen ganzen Monat im Flugzeug verbracht und dabei eine Entfernung weiter als bis zum Mond zurückgelegt oder rechnerisch etwa zwölf mal die Erde umrundet. Das geht aus einer Antwort des Bundesverteidigungsministeriums auf eine Anfrage der AfD-Fraktion im Bundestag zur Nutzung der Flugbereitschaft der Bundeswehr hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Reisen für Politik: Ampel-Regierung nutzte 1200 mal Flugzeuge und Helikopter

Scholz verbrachte demnach, Stand 7. November, in den vergangenen zwei Jahren 675 Stunden (28 Tage) im Flieger und flog 481.292 Kilometer. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) legte mit 471.454 Kilometern eine ähnliche Strecke zurück und verbrachte fast 650 Stunden im Flieger. Dahinter liegen Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne, 190.000 Kilometer), Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD, 157.000 Kilometer) und Finanzminister Christian Lindner (FDP, 147.000 Kilometer).

Eine ähnliche Anfrage der Linksfraktion an die Regierung hatte im Oktober ergeben, dass die Bundesregierung bis zum 31. August dieses Jahres knapp 1200 Mal Regierungsflieger und Hubschrauber der Bundeswehr für dienstliche Zwecke genutzt hat. Das Bundeskanzleramt war demnach mit 397 Flügen Spitzenreiter vor dem Auswärtigen Amt mit 246 Flügen.

Politikerinnen und Politiker können nur selten Linienflüge nutzen

Die Vielflieger der Bundesregierung nutzen für Diplomatie und Besuche internationaler Treffen nur selten Linienflüge, weil der Planungsaufwand ungleich größer ist. Von Berlin aus starten im Vergleich zu anderen Hauptstadt-Flughäfen wie London oder Paris auch verhältnismäßig wenige Direktflüge ins Ausland.

Der parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Stephan Brandner, kritisierte eine aus seiner Sicht „ausgiebige Nutzung der Flugbereitschaft“. Die Bundesregierung habe dem Verbrennermotor den Kampf angesagt und wolle am liebsten den Individualverkehr ganz abschaffen, nutze aber selbst alle Privilegien in vollem Umfang. Dass die Reisen erforderlich sind, etwa beim solidarischen Staatsbesuch in Israel, wurde nicht erwähnt. (mab/dpa)