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„Alles ist möglich“Papst schläft unter Beatmungsmaske – Kardinäle spekulieren über Rücktritt

Lesezeit 2 Minuten
Papst Franziskus winkt, als er zu seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz im Vatikan ankommt.

Papst Franziskus winkt, als er zu seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz im Vatikan ankommt. (Archivbild)

Der Vatikan meldet eine ruhige Nacht für Papst Franziskus – doch von Entwarnung kann keine Rede sein.

Papst Franziskus (88) wird weiterhin in der Gemelli-Klinik in Rom behandelt, nachdem er am Montag (3. März) zwei Anfälle akuter Atemnot erlitten hatte. Wie der Vatikan mitteilte, wurde eine große Menge Schleim aus seinen Bronchien entfernt, um die Atmung zu erleichtern. Die Ärzte setzten eine nicht-invasive mechanische Beatmung ein, um eine Verschlechterung zu verhindern.

Papst Franziskus erhält Unterstützung bei der Atmung

Am Dienstagmorgen war sein Zustand stabil genug, um mit Sauerstoff über eine Nasensonde zu atmen. Dennoch wurde entschieden, dass der Papst auch nachts eine Beatmungsmaske tragen muss, um eine ausreichende Sauerstoffversorgung zu gewährleisten. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete, wachte der Papst am Mittwochmorgen gegen 8 Uhr auf und habe „gut geruht“.

Während der Papst noch im Krankenhaus liegt, hat der Vatikan Maßnahmen ergriffen, um seine Abwesenheit während der Fastenzeit zu überbrücken. Laut der Nachrichtenagentur dpa wurde für den Aschermittwoch ein Kardinal als Vertreter ernannt, der die Zeremonie in Rom leiten soll. Auch die für das kommende Wochenende geplanten traditionellen Fastenexerzitien der Kurie werden ohne Franziskus stattfinden.

Wie die Agentur Reuters berichtet, wurde das Thema „Hoffnung auf das ewige Leben“ im Vorfeld festgelegt. Der Vatikan betonte, Franziskus fühle sich der Kurie „im geistlichen Gebet“ verbunden. Eine Rückkehr des Papstes zu öffentlichen Terminen ist weiterhin ungewiss.

Rücktrittsspekulationen sorgen für Debatten

Mit der Fortdauer der stationären Behandlung nehmen auch die Spekulationen über einen möglichen Rücktritt des Papstes zu. Wie Reuters berichtet, haben sich bereits mehrere Kardinäle dazu geäußert. Der französische Kardinal Jean-Marc Aveline sagte bei einer Pressekonferenz, es sei „alles möglich“.

Italienische Medien zitierten zudem den emeritierten Kardinal Gianfranco Ravasi, der in einem Radiointerview am 20. Februar andeutete, dass ein Amtsverzicht nicht ausgeschlossen sei. Eine offizielle Stellungnahme des Vatikans dazu gibt es bislang nicht. Der Papst selbst hatte Rücktrittsspekulationen in der Vergangenheit als „ferne Hypothese“ bezeichnet.

Trotz seiner gesundheitlichen Probleme übt Franziskus seine Amtsgeschäfte weiter aus. Wie der „Independent“ berichtet, unterzeichnete er vom Krankenhaus aus offizielle Dokumente, darunter Ernennungen im Vatikan. Bei zwei Treffen mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin wurden aktuelle Themen der Kirche besprochen. Der Vatikan spricht weiterhin von „Audienzen“, auch wenn diese im Krankenhaus stattfinden.

Der britische Vatikanexperte Austen Ivereigh wird von der Nachrichtenagentur Reuters mit den Worten zitiert: „Es ist wichtig für ihn, dass wir wissen, dass er noch da ist und seine Arbeit fortsetzt“. Eine Entlassung aus dem Krankenhaus ist derzeit nicht absehbar. (jag/afp/dpa)