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Nach Anschlag auf WeihnachtsmarktGedenken an Opfer in Magdeburger Trauerandacht

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Menschen gedenken am Samstagabend vor dem Magdeburger Dom den Opfern des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt.

Menschen gedenken am Samstagabend vor dem Magdeburger Dom den Opfern des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt.

Mit einem Auto rast ein Mann auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Am Abend danach gedenken die Menschen bei einer Andacht der Opfer des Anschlags.

In einer Trauerandacht haben Vertreter der beiden großen christlichen Kirchen, Angehörige der Opfer und Politiker des Anschlags vom Magdeburger Weihnachtsmarkt gedacht. Im Beisein von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz und Ministerpräsident Reiner Haseloff rief der Landesbischof der evangelischen Kirche Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, dazu auf, dem Gewalttäter keinen Raum zu lassen. „Die Gewalttäter der Welt sind Zerstörer der Friedensräume“, sagte er. „Der Friedensraum Weihnachtsmarkt wurde zerstört.“

Vor dem Dom warteten während der Andacht zahlreiche weitere Menschen. Für sie war eine große Videoleinwand aufgebaut, auf die der Gottesdienst übertragen werden sollte. Vor dem Seitenportal des Doms stellten Menschen Dutzende leuchtende Kerzen auf und legten Blumen nieder. Weil der Eingang vor Beginn des Gottesdienstes mit Gittern abgesperrt worden war, trugen Polizisten die Kerzen zu dem Portal. Zum Gedenken an den Anschlag läuteten genau 24 Stunden nach dem Anschlag die Glocken aller Kirchen in der Stadt.

Am Freitagabend war ein Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge auf einem Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Dabei starben vier Erwachsene und ein Kind, 200 Menschen wurden verletzt. Der Verdächtige ist ein als Islam-Kritiker bekannter Arzt aus Bernburg, der aus Saudi-Arabien stammt.

Erst am Donnerstag war in der Gedächtniskirche in Berlin der Opfer des Terroranschlags 2016 gedacht worden. Damals war ein Mann mit einem Lastwagen in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gefahren. Dabei wurden zwölf Menschen getötet, das 13. Opfer starb 2021 an den Folgen. (dpa)