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ZollstreitMusk nennt Trumps Handelsberater „dümmer als ein Sack Backsteine“

Lesezeit 3 Minuten
Handelsberater Peter Navarro und Elon Musk (rechts)

Handelsberater Peter Navarro und Elon Musk (rechts)

Elon Musk kritisierte Trumps Handelsberater Peter Navarro scharf und forderte eine „Null-Zoll-Situation“ zwischen Europa und Nordamerika.

Im Umfeld von US-Präsident Donald Trump ist der Streit um die Zollpolitik offen zutage getreten: US-Milliardär Elon Musk beschimpfte Trumps Berater in Handelsfragen, Peter Navarro, als „Idioten“. Navarro sei „dümmer als ein Sack Backsteine“, schrieb Musk am Dienstag im Onlinedienst X. Er kommentierte damit ein Video, in dem Navarro über Musk sagt, er sei kein „Autobauer“, sondern lediglich jemand, der Autos aus Teilen „zusammensetzt“, die aus Asien importiert seien.

Trump deutet angeblich Ende von Musks Beratereinsatz an

Musk, der Effizienzberater von Präsident Donald Trump, hatte zuvor indirekt dessen Zollpolitik kritisiert, als deren Architekt Navarro gilt. In einer Videobotschaft beim Parteitag der rechtspopulistischen italienischen Lega in Florenz sagte er am Samstag, aus seiner Sicht sollten die USA und Europa idealerweise zu einer „Null-Zoll-Situation übergehen, um so eine Freihandelszone zwischen Europa und Nordamerika zu schaffen“. US-Medien hatten über Spannungen im Team Trump berichtet. Trump hält bislang an Musk fest, hat laut dem Magazin „Politico“ aber bereits angedeutet, dass Musk in den kommenden Wochen aufhören und in seine Unternehmen zurückkehren werde.

Trump zeigte sich unterdessen zuversichtlich, dass China im Zollkonflikt verhandlungsbereit bleibt. China wolle unbedingt ein Abkommen schließen, wisse aber nicht, wie es in die Wege geleitet werden könne, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. „Wir warten auf ihren Anruf. Es wird geschehen!“, endete Trump.

China droht Trump mit Gegenmaßnahmen

Am Vortag hatte Trump mit weiteren Sonderzöllen für China von 50 Prozent gedroht, sollte Peking seine verkündeten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent nicht wieder zurücknehmen. Dafür setzte er der Führung in Peking eine Frist bis zum gestrigen Dienstag, 12 Uhr US-Ostküstenzeit (18 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit).

China zeigte sich davon unbeeindruckt. Sollten die USA ihre Zollmaßnahmen weiter eskalieren, werde „China entschlossen Gegenmaßnahmen ergreifen, um seine eigenen Rechte und Interessen zu schützen“, teilte das chinesische Handelsministerium mit. Bestünden die USA auf diesem Weg, werde „China sie definitiv bis zum Ende begleiten“, so das Ministerium. Das Statement lässt sich auch mit „bis zu Ende kämpfen“ übersetzen. Am Mittwoch treten zudem zusätzliche US-Zölle auf Importe aus der Europäischen Union, China und anderen Ländern in Kraft. US-Präsident Donald Trump hat einen Aufschlag von 20 Prozent auf Einfuhren aus der EU angekündigt, für China soll er deutlich höher liegen. Auch für andere asiatische Länder wie Vietnam oder Kambodscha sollen am Mittwoch hohe US-Zölle in Kraft treten.

Keine EU-Strafzölle auf Bourbon-Whiskey

Die EU-Kommission prüft Gegenzölle, will aber erst kommende Woche konkrete Maßnahmen vorschlagen. Am heutigen Mittwoch sollen jedoch Gegenmaßnahmen für bereits früher verhängte US-Zölle auf Stahl und Aluminium beschlossen werden. Entgegen ursprünglichen Planungen wird es dabei keine Strafzölle auf Bourbon-Whiskey geben.

Nach Informationen der Tageszeitung „La Repubblica“ wird Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Gründonnerstag von Trump im Weißen Haus empfangen. Bei dem Treffen solle es insbesondere um den Zollstreit zwischen den USA und Europa gehen, berichtete die Zeitung. Offiziell gab es keine Bestätigung für den Termin.

Meloni wird demnach am 16. April in Washington landen. Am nächsten Tag solle das Treffen im Weißen Haus stattfinden, berichtete das Blatt. Fast zeitgleich wird US-Vizepräsident JD Vance am 18. April in Rom erwartet. Meloni hat zwar Trumps Zollpolitik kritisiert, sich aber auch als „Brückenbauerin“ angeboten. (dpa/afp)