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Ukraine-KriegBischof Bätzing verurteilt Raketenangriff auf Sumy und kritisiert Trump

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Blumen liegen zum Andenken an die Opfer in Sumy

Blumen liegen zum Andenken an die Opfer in Sumy am Ort des Raketenangriffs.

Der Limburger Bischof Bätzing prangerte Trumps Relativierungen des russischen Raketenangriffs auf Sumy an und nannte Russland als klaren Aggressor in diesem Krieg.

Vor dem Hintergrund des russischen Raketenangriffs auf die ukrainische Großstadt Sumy am Palmsonntag hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, das Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung bekräftigt. Gegenüber der „Kölnischen Rundschau“ (Interview in der Samstagsausgabe) bezeichnete der Limburger Bischof den Angriff als Kriegsverbrechen. Er zeige die „Brutalität und Rücksichtslosigkeit eines solchen Krieges, der ja bewusst initiiert worden ist“. Bei dem Angriff mit Streumunition waren 34 Menschen getötet worden, viele auf dem Weg zum Gottesdienst.

Bätzing übt Kritik an Donald Trump

Bätzing kritisierte Aussagen von US-Präsident Donald Trump, der den Angriff als Fehler in einem Krieg hingestellt hatte, der insgesamt „eine schreckliche Sache“ sei. Bätzing: „Den Angriff zu relativieren, das geht gar nicht. Es ist klar, wer der Aggressor ist und wer das überfallene Land ist, das seit drei Jahren unter diesem Krieg leidet.“ Trump habe erneut dem ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj „die Schuld am Krieg in die Schuhe geschoben“. Das sei eine Verkehrung der Tatsachen.

Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz

Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz

Die katholische Kirche habe sich bereits bei Beginn des Krieges zu der Aussage durchgerungen: „Wenn hier eklatant die Souveränität eines freien Landes infrage gestellt wird, ja, wenn man diese Souveränität vernichten will, dann ist die Gegenwehr auch mit Waffen gerechtfertigt. Und dennoch betonen wir: Waffen schaffen keinen Frieden, es braucht Verhandlungen und den Willen zur Verständigung – aber zuerst doch einmal ein Ende der Gewalt durch Russland. Das ist die Haltung, die wir nach wie vor vertreten.“

Bätzing erinnerte daran, dass alle Christen 2025 zum gleichen Termin Palmsonntag und Ostern feiern. Es sei erschütternd, dann zu hören, dass Menschen beim Kirchgang getötet wurden.  (rn)