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Neue ZahlenLinke liegt in einer Umfrage bei fast zweistelligem Wert

Lesezeit 3 Minuten
ARCHIV - 19.12.2024, Berlin: Die Spitzenkandidaten der Partei Die Linke Heidi Reichinnek (l) und Jan van Aken (r) stellen das Großplakat mit dem Text "Alle wollen regieren. Wir wollen verändern" aus der Plakatkampagne zur Bundestagswahl der Partei Die Linke vor. (zu dpa: «Amtsinhaber bis Waffeninspekteur: Die Spitzenkandidaten») Foto: Carsten Koall/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Spitzenkandidaten der Partei Die Linke Heidi Reichinnek (l.) und Jan van Aken

Laut einem Umfrageinstitut kann die Linke einen Spitzenwert von 9 Prozent verzeichnen.

Wenige Tage vor der Bundestagswahl gibt es neue Umfragen. Einer Auswertung des Forschungsinstituts Yougov vom Montag (17. Februar) zufolge, deren Zahlen sich etwas von anderen Umfragen unterscheiden, verliert die Union im Vergleich zur eigenen Umfrage der Vorwoche zwei Prozentpunkte und rutscht auf 27 Prozent. Die Linke hingegen erlebt einen Aufschwung und landet mit einem Plus von drei Prozentpunkten bei 9 Prozent. Für CDU/CSU ist dies der schlechteste Wert bei YouGov seit August 2023.

Die AfD verliert der Yougov-Umfrage zufolge einen Prozentpunkt und käme derzeit auf 20 Prozent. Die SPD gewinnt einen Prozentpunkt hinzu und läge bei 17 Prozent der Wählerstimmen. Die Grünen verharren bei 12 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) liegt wie in der Vorwoche bei 5 Prozent. Unverändert bleibt auch die FDP – mit 4 Prozent bleibt sie unter der Fünf-Prozent-Hürde.

Für die YouGov-Sonntagsfrage haben 2.131 Personen unter 2.430 wahlberechtigten Befragungsteilnehmerinnen und -teilnehmern ihre Wahlabsicht abgegeben. Die Befragung fand vom 14. bis 17. Februar statt, also noch vor der ARD-„Wahlarena“ am Montag. Auch mögliche Stimmungsänderungen durch das „Quadrell“ bei RTL/ntv am Sonntag werden den Angaben zufolge noch nicht erfasst. Bei beiden Sendungen trafen Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU), Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Kanzlerkandidat Robert Habeck (Grüne) und Kanzlerkandidatin Alice Weidel (AfD) aufeinander.

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Bundestagswahl: Forsa sieht Linke nicht so stark

Eine von Forsa durchgeführte und am Dienstag (18. Februar) veröffentlichte Umfrage, die vom 11. bis zum 17. Februar lief, sieht dagegegen nicht so starke Veränderungen. Hier liegt die Union bei 30 Prozent, die SPD bei 16 Prozent, die Grünen bekommen 13 Prozent und die AfD 20 Prozent. Die Linke liegt bei Forsa bei 7 Prozent und damit zwei Prozentpunkte unter dem von Yougov ermittelten Wert.

Neue Wahlumfragen gibt es derzeit fast täglich von den unterschiedlichen Instituten. Diese unterscheiden sich in der Regel nicht wesentlich voneinander, sondern immer nur um geringe Prozentpunkte. Die Union liegt bei Werten um 30 Prozent seit Wochen deutlich in Führung, die AfD kann um die 20 Prozent der abgegebenen Stimmen erwarten. Die SPD liegt mit rund 15 Prozent fast immer leicht vor den Grünen mit 14 Prozent.

Die Linke legt dank Reichinnek zu

Bei den kleineren Parteien machen wenige Prozentpunkte jedoch einen großen Unterschied, denn hier geht es um den Einzug in den Bundestag. Während FDP und BSW in den vergangenen zwei Wochen fast immer unter 5 Prozent gesehen wurden, konnte sich die Linke deutlich verbessern. Sie wird von den Umfrageinstituten inzwischen durchgängig als sicher im Parlament gesehen. Ein Wert von 9 Prozent wie jetzt bei Yougov ist aber ungewöhnlich.

Die Partei scheint allmählich ihre tiefe Krise, in die sie nach der Abspaltung von Sahra Wagenknecht und ihren Anhängern gerutscht war, hinter sich zu lassen. Für den Erfolg machen Beobachter das neue Führungsduo aus Jan van Aken und Heidi Reichinnek verantwortlich. Insbesondere Reininnek ist bei Tiktok erfolgreich und spricht hier vor allem junge Wählerinnen und Wähler an. Die Linke erreichte kürzlich sogar ein 15-Jahres-Hoch bei den Mitgliederzahlen.

Allerdings ist zu beachten, dass Wahlumfragen nur die aktuelle Verhaltensabsicht der Befragten messen, nicht das tatsächliche Verhalten am Wahltag. Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese kurz vor dem Wahltag in der Regel ziemlich aussagekräftig sind und meist nah am Wahlergebnis liegen. (mit dpa)