Russland bezeichnet den mutmaßlichen Drohnenangriff auf die Krim derweil als „Terrorakt“. Das Feuer wurde gelöscht.
Frühjahrsoffensive steht bevorUkraine bezeichnet heftige Explosion auf der Krim als „Gottes Strafe“
Nach der Explosion eines Treibstofflagers in Sewastopol auf der von Russland seit 2014 völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim sind nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes zehn Öltanks zerstört worden. „Ihr Gesamtvolumen beträgt etwa 40.000 Tonnen“, sagte Behördensprecher Andrij Jussow.
Ukraine kommentiert Krim-Explosion: „Das ist Gottes Strafe“
„Das ist Gottes Strafe speziell für die getöteten Bürger in Uman, unter denen fünf Kinder sind“, sagte er Bezug nehmend auf einen russischen Raketenangriff in der Nacht zuvor. Die Explosion in Sewastopol wurde mutmaßlich durch einen ukrainischen Drohnenangriff ausgelöst. Konkret hat Kiew die Verantwortung für den Anschlag nicht übernommen. Gleichzeitig betonte Jussow, dass diese Explosionen weitergingen.
Der Bevölkerung auf der Krim riet der Offizier, sich von Militärobjekten fernzuhalten. Das Treibstoffreservoir war nach seinen Angaben für die auf der Krim stationierte russische Schwarzmeerflotte vorgesehen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich am Samstag nicht zu dem mutmaßlichen Angriff auf die Krim.
Wolodymyr Selenskyj kündigt Angriff an: „Frühjahrsoffensive wird kommen“
Selenskyj hatte im Laufe des Kriegs mehrfach betont, die von Russland besetzte Halbinsel zurückerobern zu wollen. Die Ukraine bereitet seit Monaten eine Frühjahrsoffensive vor, bei der die russischen Streitkräfte massiv zurückgedrängt werden sollen.
Über den genauen Zeitpunkt des Angriffs schweigt man sich in Kiew aus. Zuletzt hatte Selenskyj nur bekräftigt: „Die Frühjahrsoffensive wird kommen.“ Auch die Krim solle bei der Offensive befreit werden, versicherte der ukrainische Präsident.
Explosion auf der Krim: Brennendes Treibstofflager sorgt für enorme Rauchsäule über Sewastopol
Das Treibstofflager in Sewastopol war am Samstagmorgen kurz nach vier Uhr früh explodiert. Der Brand wurde der höchsten Gefahrenstufe zugeordnet. Stundenlang waren Dutzende Löschfahrzeuge im Einsatz, auch ein Eisenbahn-Löschzug und Ressourcen der Schwarzmeerflotte wurden zur Brandbekämpfung eingesetzt. Eine riesige Rauchwolke stieg über der Halbinsel weithin sichtbar in die Luft.
Erst nach 15 Uhr Ortszeit (14 Uhr MEZ) meldete der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, dass die Flammen gelöscht worden seien. Seinen Angaben nach wurde das Feuer durch eine mit Sprengstoff bestückte Drohne ausgelöst. Eine zweite Drohne sei beim Anflug mit Schusswaffen vom Himmel geholt worden. Ihre Reste seien unweit der Reservoirs gefunden worden.
Russland bezeichnet mutmaßlichen Angriff auf Krim als „Terrorakt“
Der Abgeordnete in der russischen Staatsduma für die Krim-Region, Michail Sheremet, bezeichnete den mutmaßlichen Angriff auf das Treibstofflager am Samstag unterdessen als „Terrorakt“, der „darauf abzielt, die Zivilbevölkerung einzuschüchtern“, sagte der Politiker gegenüber der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria. (mit dpa)