Kommentar zum Boykott gegen WoelkiBeide Seiten sollten aufeinander zugehen
Köln – Härter kann die Auseinandersetzung kaum mehr werden. Am Freitagnachmittag ging Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki an die Öffentlichkeit. Er stellte unter anderem im Rundschau-Interview klar, dass er im Amt bleiben, große Projekte anpacken – und auf Gremiensitzungen mit seinen Kritikern über den Umgang miteinander sprechen will. Am Wochenende nach diesem recht straffen Auftritt hagelte es Absagen für die Sitzung des Diözesanpastoralrates.
Auch ein solcher Boykott ist eine Form von Kommunikation. Adressat, das macht der Diözesanrats-Vorsitzende Tim Kurzbach klar, ist nicht nur Woelki, sondern vor allem auch der Vatikan. Allerdings: Der Druck, den Woelki in Köln spürt, könnte seine Position in Rom eher stärken – denn der Papst selbst steht im Sturm und wird kaum den Eindruck erwecken wollen, er lasse einen Bischof nach Protestaktionen fallen.
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Bis zu einer gegenteiligen Entscheidung des Papstes ist Woelki Erzbischof von Köln. Klerus und Laien im Erzbistum müssen mit ihm – und er mit ihnen auskommen. Beide Seiten sollten aufeinander zugehen. Um Christi willen.