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Kommentar zu EssenGeplanter Bombenangriff ist „mal wieder ein Weckruf“

Lesezeit 2 Minuten
Essen 1 120522

Polizeifahrzeuge stehen vor dem Don-Bosco-Gymnasium in Essen.

Gerade einmal drei Tage ist es her, dass das Bundeskriminalamt seine Statistik zu politisch motivierten Straftaten vorstellte. Die meisten von ihnen werden von Personen aus dem rechten Spektrum begangen, heißt es darin. Und jetzt das! Was treibt einen 16-Jährigen dazu, sich mit Speeren und Armbrust zu bewaffnen, oder gar Sprengsätze zu bauen?

Sein Manifest habe er schriftlich verfasst, sagte Innenminister Herbert Reul . Runen der SS habe er darauf gemalt. Und trotzdem soll aus dem Schriftstück voller Ausländerhass auch Verzweiflung gesprochen haben. Der Junge habe massive psychische Probleme und Suizidgedanken gehabt, so Reul.

Polizei verhinderte Schlimmeres

Und so findet sich die Antwort auf die Frage, warum ein Schüler so etwas tun sollte vielleicht eher in der Verzweiflung eines kranken Geistes, als in einer kranken Ideologie wie dem Rechtsextremismus. Wie viele Stunden des Hasses und der Einsamkeit müssen vergangen sein, in denen er seine Hilflosigkeit kanalisierte? Zum Glück haben andere seine Äußerungen ernst genommen. Zum Glück hat doch jemand zugehört. Und zum Glück hat die Polizei den Hinweis ernst genommen.

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Doch bei aller Erleichterung um die Menschenleben, die hierbei womöglich gerettet wurden, ist auch dieser Vorfall mal wieder ein Weckruf. Dazu psychische Erkrankungen ernst zu nehmen. Bei Menschen jeden Alters, aber besonders bei Jüngeren. Damit sie eben nicht in Rassismus und Hass ihre Medizin finden. Damit ideologische Abscheulichkeit sie nicht dazu verleitet, selbst Abscheuliches zu tun.

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