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Nach Terrorverdacht in EssenJunger Mann von SEK festgenommen

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Essen Festnahme 1705

Ein junger Mann wurde in Essen vom SEK festgenommen.

Essen – Im Zusammenhang mit dem vereitelten mutmaßlichen Terroranschlag in einem Essener Gymnasium hat die Polizei am Montagabend einen jungen Erwachsenen kurzzeitig festgenommen. Er befinde sich mittlerweile wieder auf freiem Fuß, sagte am Dienstag ein Sprecher der Essener Polizei.

Der junge Erwachsene werde verdächtig, gegen das Waffengesetz verstoßen zu haben. Deshalb habe es in seiner Wohnung am Montagabend einen Zugriff eines Spezialeinsatzkommandos gegeben. Dabei seien Waffen gefunden worden, die aber nach jetzigem Ermittlungsstand nicht scharf gewesen seien. Die „Bild“-Zeitung hatte zuerst berichtet.

Schüler plante Anschläge

Die Essener Polizei hat am 12. Mai bei der Durchsuchung der Wohnung eines 16 Jahre alten Schülers Speere und Stichwaffen sichergestellt. Laut Behördenangaben hatte der Jugendliche zudem Anschläge mit mehreren Bomben geplant und Kontakte zur Neonazi-Szene. Das bestätigte NRW-Innenminister Herbert Reul bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Bei dem 16-Jährigen seien 16 potentielle Rohrbomben gefunden worden, die teilweise mit Zeitzündern und Nägeln präpariert worden seien. Zudem seien zahlreiche „Explosivstoffe“ sichergestellt worden, mit denen die Bomben allerdings nicht befüllt worden seien. „Ob die Bomben wirklich funktionsfähig gewesen wären, wird derzeit untersucht“, sagte Reul auf der Pressekonferenz.

Essen: Polizei stellt Bomben, Armbrust und rechtsextreme Schriften sicher

Neben den Bomben sei eine selbstgebaute Schusswaffe und eine Armbrust mit Munition entdeckt worden. Neben mehreren Spezialkommandos, die das Elternhaus des 16-Jährigen durchsuchten, seien am Donnerstagmittag noch mehr als 120 Einsatzkräfte unterwegs, um die aktuelle und die ehemalige Schule des Jugendlichen zu durchsuchen.

„Wir haben einen Tipp bekommen, dass der Schüler Bomben an seiner ehemaligen und seiner jetzigen Schule legen wollte. Daher durchkämmen die Beamte zur Stunde die Gebäude“, erklärte Reul weiter. Am Donnerstagnachmittag gaben die Beamten Entwarnung: Es seien bei den Durchsuchungen keine Bomben entdeckt worden.

Neben den Waffen stellte die Polizei auch rechtsextreme, antisemitische und antimuslimische Schriften und Bilder sicher, es gebe den Verdacht eines Kontakt zur Neonazi-Szene. „Die Planungen sind aber auch der dringende Hilferuf eines verzweifelten jungen Mannes, der massive psychische Probleme und Suizidgedanken hatte“, sagte Reul weiter.

Essen: Schüler soll Anschläge an zwei Schulen in NRW geplant haben – Polizei sucht nach Bomben

Die Polizisten hatten am Donnerstagmorgen die Waffen und mehrere Kartons aus der Wohnung im Dachgeschoss eines Hauses in einen Lieferwagen getragen, berichtete die deutsche Presse-Agentur.

Der 16-Jährige wird laut Polizei verdächtigt, am Essener Don-Bosco-Gymnasium und einer weiteren Schule im Essener Norden möglicherweise Straftaten geplant zu haben. Der Jugendliche war am Donnerstagvormittag in Polizeigewahrsam. Ob er sich geäußert habe, sei noch nicht bekannt, hieß es von der Polizei. Innenminister Reul wollte sich am Donnerstagmittag ebenfalls nicht weiter äußern und verwies auf die laufenden Ermittlungen.(shh, mit dpa)