Ja, Memes können ein mächtiges Wahlkampfinstrument sein - das war auch schon vor Tiktok so. Erinnern wir uns an das ikonische Obama-Porträt mit dem Stichwort „Hope“, das ursprünglich als Plakat designt wurde und schon bald darauf aus den Sozialen Netzen nicht mehr wegzudenken war. Nun darf sich die demokratische Kandidatin Kamala Harris über etwas Rückenwind aus der Welt der überdrehten Kurzvideos freuen. Über die Ziellinie tragen wird der sie aber nicht.

Aufbruchsstimmung um Kamala Harris ist nachvollziehbar

Die Flut an Harris-Filmchen belegt eindrucksvoll, wie groß der Enthusiasmus - und auch die Erleichterung - unter Anhängern der Demokraten ist. Statt Joe Biden haben sie nun eine junge, kämpferische und als cool geltende Kandidatin, die ins Präsidentschaftsrennen geht und, im Gegensatz zum Amtsinhaber, durchaus Chancen hat, Donald Trump zu schlagen. Die Aufbruchstimmung ist also nachvollziehbar.

Im traditionell von Schlammschlachten, persönlichen Anfeindungen und schlichten Lügen geprägten US-Wahlkampf spielt auch die Bildsprache eine tragende Rolle; und die wird heute nicht zuletzt über Tiktok & Co transportiert. Aber Sympathiepunkte und bloßer Fan-Hype allein bringen niemanden ins Weiße Haus, zumal auch die Republikaner die Sozialen Netze geschickt nutzen. Auch den US-Wählern geht es letztlich um politische Zukunftsvisionen, an denen sie ihre Wahlentscheidung festmachen - und wer wissen will, für welche Harris steht, erfährt das nicht in einem halbminütigen Video, das sie beim Tanzen zeigt.

In der Popkultur angekommen

Meme-Momentum gibt Kamala Harris Rückenwind im US-Wahlkampf

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Zweifellos hat die Demokratin das Zeug, Trump buchstäblich alt aussehen zu lassen, gerade auf der politischen Ebene. Ein gewonnenes TV-Duell wird Harris dabei aber wohl mehr helfen als hippe Tiktok-Memes.