Kölner KardinalWoelki startet in seine Auszeit – so will er sie nutzen
Köln – Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat sich in seine vom Papst gewährte Auszeit verabschiedet. „Zunächst werde ich 30-tägige Exerzitien machen, auch ein Grund, warum ich den Heiligen Vater um diese Auszeit gebeten hatte“, sagte der Erzbischof am Sonntag im „Wort des Bischofs“ auf dem bistumseigenen Online-Portal domradio.de. Anschließend wolle er sich in Nachbarländern, vielleicht in den Niederlanden, über deren Wege der Seelsorge informieren. „Noch mal einen anderen Blick auf Vieles bekommen, das wünsche ich mir.“ Darüber hinaus wolle er sich für soziale Projekte einsetzen.
Der 65-Jährige berichtete, er habe in den vergangenen Wochen viele gute Ratschläge bekommen, was er bis Aschermittwoch tun sollte. Er werde sich in der kommenden Zeit vor Gott Gedanken machen, wie das Bistum gemeinsam in die Zukunft gehen könne; wie ein Aufeinanderzugehen aller aussehen und wie eine Erneuerung im Glauben stattfinden könne. Zentral sei für ihn, die kommenden großen Aufgaben „versöhnt zu meistern“. „Denn ich will mich auch in Zukunft immer wieder einbringen, will zuhören, lernen, unterstützen und helfen – Seelsorger sein.“ An erster Stelle stehe für ihn aber in den kommenden Monaten „die Ruhe für das Gebet und für Gott“: „Wir alle haben jetzt ein paar Monate kostbare Zeit, Zeit zum Innehalten, zur Erneuerung und Versöhnung. Um neue Perspektiven für die gemeinsame Zukunft zu entwickeln. Ich würde mich freuen, wenn wir diesen Weg im Gebet vor Gott gemeinsam erbeten.“
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Die Auszeit des Erzbischofs soll bis Aschermittwoch dauern. Im Erzbistum Köln hatte vor allem die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen zu einer Vertrauenskrise geführt. Papst Franziskus erklärte nach einer Untersuchung, Woelki habe „große Fehler“ in der Kommunikation gemacht, aber keine Verbrechen vertuschen wollen. Der Kardinal betonte, er wolle nach der Auszeit wieder seinen Dienst aufnehmen. Bis dahin steht Weihbischof Rolf Steinhäuser an der Spitze des Erzbistums. (kna)