Wladimir Putin hat sich nach dem mutmaßlichen Putschversuch offenbar mit Jewgeni Prigoschin getroffen. Ein Ex-US-General hat eine andere Theorie.
„Glaube, er lebt nicht mehr“Ex-US-General zweifelt an Treffen zwischen Putin und Prigoschin
Der Zustand von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin ist seit seinem mutmaßlichen Putschversuch gegen Russlands Präsident Wladimir Putin nach wie vor unklar. Zwar soll sich Prigoschin erst in den vergangenen Tagen mit Putin getroffen haben, offizielle Bilder von der Zusammenkunft gibt es aber nicht. Ex-US-General Robert Abrams geht sogar davon aus, dass er nicht mehr am Leben ist.
„Ich wäre sehr überrascht, wenn wir wirklich Beweise dafür bekommen, dass sich Putin mit Prigoschin getroffen hat. Das Ganze sieht sehr nach einer Inszenierung aus“, erklärte Abrams dem US-Nachrichtensender ABC in einem Interview. Der Ex-General geht sogar noch weiter und erklärt auf Nachfrage: „Ich glaube nicht, dass er noch lebt. Und falls doch, sitzt er in irgendeinem Gefängnis.“
Jewgeni Prigoschin: Ex-US-General äußert Theorie über Verbleib nach Putschversuch gegen Wladimir Putin
Jewgeni Prigoschin hatte am 24. Juni überraschend eine Revolte gegen den Kreml und Wladimir Putin angezettelt, marschierte mit seinen Wagner-Söldnern in Richtung Moskau. Vor allem der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu sei ihm ein Dorn im Auge. Wenige Hundert Kilometer vor Moskau stoppte Prigoschin den mutmaßlichen Putsch, um „Blutvergießen“ zu vermeiden.
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Nach einer Intervention des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko habe Prigoschin aufgegeben, ihm sei die Ausreise nach Belarus genehmigt worden. Nachdem sein Flugzeug von Rostow am Don in die Nähe von Minsk geflogen war, soll der Wagner-Chef nach wenigen Tagen wieder zurück nach Russland gereist sein. Seitdem fehlt – abgesehen vom angeblichen Treffen mit Wladimir Putin – von ihm jede Spur.
„Glaube, er lebt nicht mehr“ – Ex-US-General Robert Abrams zweifelt an Treffen zwischen Putin und Prigoschin
Ex-General Robert Abrams war für die US-Armee unter anderem im Irak-Krieg und in Afghanistan im Einsatz. Er vermutet, dass Prigoschin länger nicht mehr in der Öffentlichkeit erscheinen wird. „Ich bezweifle, dass er nochmal in der Öffentlichkeit auftritt. Er wird entweder versteckt, in ein Gefängnis gebracht oder man wird sich ihm anderweitig entledigen“, erklärt Abrams weiter.
Wladimir Putin hatte nach Beginn des mutmaßlichen Putschversuchs noch hohe Strafen für die „Verräter“ angekündigt, dann aber überraschend Prigoschin begnadigt. Wagner-Söldnern bot er an, in die russische Armee einzutreten. Der russische Präsident ist nicht dafür bekannt, seine Gegenspieler milde zu behandeln. In der Vergangenheit waren immer wieder Kritiker Putins auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen. (shh)