Disco-Besuche trotz OmikronFDP-Politiker empört mit „Schlauberger“-Aussage
Kiel – Schleswig Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) hat mit einer Aussage zur Corona-Politik seines Bundeslands vor allem in den sozialen Medien für Wirbel gesorgt. Buchholz bezog sich dabei vor allem auf die weiterhin geöffneten Clubs und Diskotheken.
„Vor Weihnachten ist niemand davon ausgegangen, dass in Diskotheken ein solches Ausbruchszenario stattfinden könnte. Außer den Schlaubergern, die hinterher sowieso alles besser wissen“, sagte Buchholz im Kieler Landtag.
In Schleswig-Holstein waren Clubs und Diskotheken im Gegensatz zu anderen Bundesländern geöffnet geblieben. Das Bundesland hatte lange Zeit bundesweit die niedrigste Hospitalisierungsrate und auch niedrige Inzidenzwerte. In den vergangenen Wochen waren die Zahlen aber stark angestiegen.
Schleswig-Holstein: Corona-Ausbruch in Diskothek
Die Entscheidung, Clubs und Diskotheken geöffnet zu lassen – wenn auch unter 2G-Bedingungen – stieß aber dennoch auf Kritik. Vor allem, nachdem mehr als 800 Menschen nach einem Club-Besuch in Henstedt-Ulzburg in Quarantäne mussten, da dort eine Person positiv auf die Omikron-Variante des Coronavirus getestet worden war.
Das könnte Sie auch interessieren:
Schleswig-Holstein hatte nach dem Vorfall kurz nach Weihnachten die Maßnahmen verschärft. Clubs und Diskotheken durften nur noch mit halber Kapazität öffnen und maximal 1000 Gäste hereinlassen. Außerdem wurde eine Maskenpflicht beim Tanzen eingeführt.
Buchholz' Aussage stieß vor allem auf Twitter auf Kritik, der Hashtag „#Schlauberger“ trendete am Donnerstag. Viele Nutzerinnen und Nutzer warfen Buchholz vor, mit seiner Aussage auch Wissenschaftler zu diffamieren, die frühzeitig vor den Gefahren der Omikron-Variante bei laschen Maßnahmen gewarnt hatten. (ssh)