Berlin – Auch in Deutschland kann es heiß zugehen: Die bisher höchste gemessene Temperatur waren 41,2 Grad Celsius - am 25. Juli 2019 in Duisburg-Baerl und Tönisvorst (NRW).
Die folgenden Rekorde legen aber noch eine Schippe drauf:
Wer gerade in abgedunkelten Zimmern Zuflucht vor der Hitze sucht, kann sich trösten: Andernorts geht es noch deutlich heißer zu als derzeit in Deutschland. Hier kommt der weltweite Hitze-Spitzenreiter nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD): Die Wetterstation auf der Greenland Ranch im kalifornischen Death Valley National Park (USA) registrierte am 10. Juli 1913 sagenhafte 56,7 Grad.
In eben jenem Death Valley (auf Deutsch: Tal des Todes) fand laut Guinness-Buch der Rekorde das heißeste Langstreckenrennen der Welt statt. Bei der 2011er Ausgabe des Badwater Ultramarathons - zwischen Death Valley und Mount Whitney - wurden Temperaturen von 55 Grad Celsius gemessen. Bei der Hitzeschlacht über 135 Meilen (etwa 217 Kilometer) triumphierte damals ein Mexikaner in 23 Stunden 41 Minuten und 40 Sekunden.
Der US-Amerikaner Willie Jones wurde am 10. Juli 1980 mit einem Hitzschlag in das Grady Memorial Hospital in Atlanta eingeliefert. Die Außentemperatur im US-Bundesstaat Georgia betrug zu dem Zeitpunkt zwar nur knapp über 32 Grad Celsius. Die Ärzte maßen bei Jones laut Eintrag im Guinness-Buch jedoch eine Körpertemperatur von 46,5 Grad. Rund 37 Grad sind normal. Der damals 52-Jährige überlebte und konnte nach 24 Tagen wieder entlassen werden.
Als nahezu unzerstörbar erweisen sich die winzigen Bärtierchen, auch Wasserbären genannt. Die Vielzeller können zum Überleben ihren Stoffwechsel anhalten und überstehen laut Eintrag im Guinness-Buch eine Hitze von mehr als 150 Grad Celsius. Die etwa 0,5 Millimeter kleinen, wirbellosen Tiere überleben aber auch die größte Kälte. Weil sie im Weltall bei über minus 270 Grad bestehen können, wurde sogar vermutet, sie seien außerirdischen Ursprungs.
Wenn feuchtwarme und kalte Luftströme aufeinander treffen, baut sich am Himmel eine statische Spannung auf, die sich in einem Blitz entlädt. Darin kann die Temperatur 30.000 Grad Celsius erreichen. In Bruchteilen von Sekunden glüht die erhitzte Luft und leuchtet kilometerweit. Durch die starke Erhitzung dehnt sich die Luft explosionsartig aus, was als Donner zu hören ist. Während eines starken Unwetters zucken bis zu 2000 Blitze pro Stunde über den Himmel. Die meisten davon erreichen den Erdboden nicht, sondern rasen kreuz und quer durch die Wolkenschichten.
Es klingt paradox - aber der sonnennächste Planet in unserem System ist nicht der heißeste. Auf dem Merkur, der am engsten um unsere Sonne kreist, werden über 460 Grad Celsius erreicht. Auf der Oberfläche der Venus, obwohl weiter weg, kann es dagegen über 470 Grad heiß werden. Der Grund: Die Atmosphäre des Planeten besteht überwiegend aus Kohlendioxid (CO2), das die Wärme speichert. Deshalb bleibt die Temperatur selbst in der Nacht so hoch. Auf dem Merkur hingegen, da es fast keine Atmosphäre gibt, kann es nachts bis zu unter minus 180 Grad abkühlen.
© dpa-infocom, dpa:220720-99-90288/2 (dpa)